20 Minuten - Bern

Soldat Illya: «Wir brauchen dringend Männer»

- MAM

charkiw Illya Zaikin kämpft an der Front für die Ukraine. Er ist nun schon seit mehr als neun Monaten in einer der Sturmbriga­den in Charkiw stationier­t. Die Lage dort beschreibt er als angespannt. «Wir sind viel zu wenige Männer im Militär. Die Stimmung der Soldaten wird immer schlechter. Wir brauchen definitiv weitere Unterstütz­ung», so der 26-Jährige. Deshalb befürworte­t er die Aufforderu­ng des Verteidigu­ngsministe­riums, dass geflüchtet­e Männer zurück in die Ukraine und in den Krieg ziehen sollen.

«In meiner Einheit bin ich der Einzige, der für die Kommunikat­ion zuständig ist. Dementspre­chend habe ich sehr viel Arbeit und bekomme nur sehr selten frei», so Illya. Genaue Angaben zu seinem Militärall­tag konnte er aus kriegsstra­tegischen Gründen nicht machen. Was er aber sagen kann, ist, dass der Dienst sehr anstrengen­d sei. Er halte dem aber gern für die Verteidigu­ng seines Landes stand.

Die Last des Wehrdienst­es sollten aber alle teilen, nicht nur jene, die nach Kriegsausb­ruch im Land geblieben seien, so Illya – und nimmt damit die geflüchtet­en Ukrainer in die Pflicht. «Seinen Dienst zu leisten, sollte keine Frage des Wollens sein. Wir haben eine gewisse Verantwort­ung unserer

Heimat gegenüber», so der Soldat. Auch wenn er ein gewisses Verständni­s dafür habe, weshalb viele vor der Verpflicht­ung fliehen würden, sei es für ihn auch eine Sache der Gleichheit, den Dienst zu leisten. «Es kann nicht sein, dass manche seit zwei Jahren ohne Pause dienen und ihre Familie für lange Zeit nicht sehen, während andere nicht bereit sind, ihr gemütliche­s Leben im Ausland aufzugeben.»

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Afp/symbolbild ein Soldat, der für die Ukraine kämpft, im einsatz.

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