Soldat Illya: «Wir brauchen dringend Männer»
charkiw Illya Zaikin kämpft an der Front für die Ukraine. Er ist nun schon seit mehr als neun Monaten in einer der Sturmbrigaden in Charkiw stationiert. Die Lage dort beschreibt er als angespannt. «Wir sind viel zu wenige Männer im Militär. Die Stimmung der Soldaten wird immer schlechter. Wir brauchen definitiv weitere Unterstützung», so der 26-Jährige. Deshalb befürwortet er die Aufforderung des Verteidigungsministeriums, dass geflüchtete Männer zurück in die Ukraine und in den Krieg ziehen sollen.
«In meiner Einheit bin ich der Einzige, der für die Kommunikation zuständig ist. Dementsprechend habe ich sehr viel Arbeit und bekomme nur sehr selten frei», so Illya. Genaue Angaben zu seinem Militäralltag konnte er aus kriegsstrategischen Gründen nicht machen. Was er aber sagen kann, ist, dass der Dienst sehr anstrengend sei. Er halte dem aber gern für die Verteidigung seines Landes stand.
Die Last des Wehrdienstes sollten aber alle teilen, nicht nur jene, die nach Kriegsausbruch im Land geblieben seien, so Illya – und nimmt damit die geflüchteten Ukrainer in die Pflicht. «Seinen Dienst zu leisten, sollte keine Frage des Wollens sein. Wir haben eine gewisse Verantwortung unserer
Heimat gegenüber», so der Soldat. Auch wenn er ein gewisses Verständnis dafür habe, weshalb viele vor der Verpflichtung fliehen würden, sei es für ihn auch eine Sache der Gleichheit, den Dienst zu leisten. «Es kann nicht sein, dass manche seit zwei Jahren ohne Pause dienen und ihre Familie für lange Zeit nicht sehen, während andere nicht bereit sind, ihr gemütliches Leben im Ausland aufzugeben.»