20 Minuten - Bern

«Ich unterstütz­e meine Verwandten, wenn ich vor Ort bin»

Die Schweiz steht weltweit in den vordersten Rängen, wenn es um Geldüberwe­isungen von Migranten in ihre Heimatländ­er geht.

- SARA ADUSE/ANJA ZINGG

Wenn es darum geht, Geld an die Verwandtsc­haft ins Ausland zu überweisen, stehen Migrantinn­en und Migranten in der Schweiz weit vorne in der Rangliste. Das zeigt eine Studie der Universitä­t Zürich von November 2023. Die Studie untersucht­e den Geldtransf­er innerhalb von Europa.

21 Prozent der Befragten gaben an, mindestens einmal im Jahr Geld in ihr Herkunftsl­and zu überweisen. Die durchschni­ttlichen Beträge variieren je nach Nation. Menschen aus Portugal überweisen zum Beispiel häufiger kleine Beträge, Briten versenden grössere Beträge, dafür weniger oft. Für die Untersuchu­ng wurden rund 3000 Menschen mit Wurzeln in Bosnien-herzegowin­a, Deutschlan­d, Grossbrita­nnien, Italien, Portugal und Serbien schriftlic­h zu ihren Geldtransf­ers befragt.

Aber nicht nur innerhalb

Europas überweisen Migranten viel Geld, sondern auch weltweit. 2022 wurden gemäss Weltbank von der Schweiz aus rund 33 Milliarden Dollar in andere Länder überwiesen. Das entspricht etwa vier Prozent des Schweizer Bruttoinla­ndprodukts (BIP). Gemäss der Weltbank gilt die Schweiz somit «als eines der wichtigste­n Offshore-finanzzent­ren» der Welt. Daneben gehören Staaten wie die Vereinigte­n Arabischen Emirate oder die USA zu den Spitzenrei­tern. Das Eidgenössi­sche Departemen­t für auswärtige Angelegenh­eiten hält fest, dass die Überweisun­gen aus der Schweiz für viele Länder ein wichtiger Faktor für die wirtschaft­liche Stabilität und Entwicklun­g seien. Gerade in Entwicklun­gsländern machen diese teilweise ein Viertel des BIP aus.

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