Was macht die Post in Spanien?
Auf Gran Canaria findet man immer wieder gelbe Briefkästen. Zur Überraschung eines News-scouts findet man darauf gross die Aufschrift: «Operated by Swiss Post». Doch die 20-Minuten-leserin fragt sich, was die Boxen im Ausland machen.
Hierzulande werden immer mehr Postfilialen geschlossen. Zudem wurde am Dienstag bekannt, dass 110 Vollzeitstellen abgebaut und bis 2025 rund 42 Millionen Franken gespart werden sollen. Sind die Briefkästen auf der Ferieninsel also ein neues Geschäftsmodell der Schweizerischen Post? «Neu sind die Briefboxen nicht», sagte Sprecher Stefan Dauner auf Anfrage von 20 Minuten. «Solche Briefboxen mit dem Logo der Schweizerischen Post gibt es seit 2011 an touristischen Orten in Spanien.» Zu finden seien sie mittlerweile auf den Balearen, den Kanaren sowie in Katalonien. Ziel der Briefkästen sei es, Touristinnen und Touristen für «den Versand von Postkarten zu motivieren». Zum jetzigen Zeitpunkt seien in Spanien insgesamt rund 1000 solche Postboxen.
Betrieben würden die gelben Briefkästen jedoch nicht von der Post, sondern von der Asendia-gruppe, erklärt Dauner. Das Unternehmen wurde 2012 als Joint Venture der Schweizerischen Post und der französischen La Poste gegründet. Die Beteiligung der Post beträgt 40 Prozent. «Das Angebot erfreut sich immer noch der Beliebtheit bei den Touristen und ist entsprechend rentabel», so Dauner. Die Briefboxen in Spanien seien aber lediglich ein rentables Nischengeschäft.
Laut der Leserin auf Gran Canaria sind auch Schweizer Briefmarken vor Ort im Umlauf. Der Mediensprecher erklärt: «Es handelt sich dabei nicht um Schweizer Briefmarken, sondern um Klebeetiketten von Asendia mit der Aufschrift Swiss Post. Diese sind extra für den Versand von Postkarten mit diesen Briefboxen vorgesehen.» Die Aufkleber seien unter anderem in Souvenirläden, Kiosks, Hotels und Campingplätzen erhältlich.