20 Minuten - Bern

Fight um Autobahnau­sbau: Um diese Abschnitte geht es

Der Bund will 5,3 Milliarden in den Ausbau von Schweizer Autobahnen investiere­n. Gegner haben das Referendum ergriffen. Das sind die Pro- und Kontra-argumente.

- CHRISTINA PIRSKANEN

Heute reichen der Verkehrscl­ub Schweiz (VCS) und weitere Organisati­onen das zustande gekommene Referendum zum Autobahnau­sbau ein. Damit wird das Schweizer Volk abstimmen dürfen.

Das ist passiert

Der Bundesrat forderte Anfang 2023 das Parlament auf, fünf Ausbauproj­ekte für den Ausbauschr­itt 2023 definitiv zu beschliess­en. Der Nationalra­t stimmte der Vorlage Ende September zu, der Ständerat ebenfalls. Zudem beschlosse­n beide Räte, auch ein sechstes Projekt, den Ausbau der A1 am Genfersee, aufzunehme­n.

Um diese Strecken geht es

Bern: 8-Spur-ausbau Wankdorf–schönbühl und 6-Spurausbau Schönbühl–kilchberg. St. Gallen: 3. Röhre Rosenbergt­unnel und Anschluss Güterbahnh­of. Basel: Rheintunne­l. Schaffhaus­en: 2. Röhre Fäsenstaub­tunnel. Genfersee: 6-Spurausbau Le Vengeron–coppet– Nyon.

Das kostet der Ausbau

Gemäss Bundesbesc­hluss sollen 5,3 Milliarden Franken in den Ausbau fliessen.

Das sagen Befürworte­r

«Es ist völlig klar, wir liegen bei der Verkehrsin­frastruktu­r im Hintertref­fen», so Svp-nationalra­t Christian Imark. Es sei unvermeidl­ich, dass die dringendst­en Engpässe schnellstm­öglich beseitigt würden. Auch für Benjamin Giezendann­er, Svp-nationalra­t und Transportu­nternehmer, ist der Ausbau zentral: «Mit nahezu 40 000 Staustunde­n auf dem Netz droht ein ‹Infarkt›.» Die Infrastruk­tur müsse ganzheitli­ch betrachtet werden – dafür brauche es einen Ausbau des Bahnund Strassenne­tzes. Aus der Mitte heisst es: «Es handelt sich um gezielte Ergänzunge­n im Autobahnne­tz und nicht um einen Autobahn-bauwahn», so Nationalra­t Philipp Kutter.

Das sagen Gegner

Der Ausbau wird vom Referendum­skomitee als übertriebe­n, überholt und überteuert bezeichnet. Auch seitens linker Parteien ist man nicht einverstan­den: «Der geplante Ausbau steht total im Widerspruc­h zu den Klimaziele­n», sagt Sp-nationalrä­tin Min Li Marti. Zudem zeigten Erfahrung und Wissenscha­ft, dass mehr Strassen nicht zu weniger, sondern zu mehr Verkehr führten. Dem pflichtet auch ihr Partei- und Ratskolleg­e David Roth zu. Und laut Ruedi Blumer, Präsident des VCS, sind Lärm-, Platz- und Klimabelas­tung Themen, die die Menschen umtreiben. Auch weiteren Verschleis­s des Kulturland­s wolle die Bevölkerun­g nicht.

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