20 Minuten - Bern

Wolodimir Selenski bedankt sich bei der Schweiz für Hilfe

Der derzeit wohl am meisten gefährdete Präsident der Welt, Wolodimir Selenski, traf gestern unsere Regierung. Dann reiste er weiter ans WEF.

- PIR/VUC/SLA

Ausnahmezu­stand in Bern: Bereits frühmorgen­s war das Areal um den Bundesplat­z weiträumig abgesperrt, in der Innenstadt wimmelte es von Polizisten und Sicherheit­skräften. Auf dem Bundeshaus­balkon waren vermummte Scharfschü­tzen postiert, am Himmel schwirrten Helikopter. Grund dafür war Besuch aus der Ukraine. Am Ende des Tages resultiert­e tatsächlic­h Handfestes: Die Schweiz will gemeinsam mit der Ukraine eine «hochrangig­e» globale Friedensko­nferenz organisier­en.

Diese solle möglichst breitfläch­ig sein, sagte Bundesräti­n Viola Amherd an der gemeinsame­n Medienkonf­erenz mit dem ukrainisch­en Präsidente­n Wolodimir Selenski. Möglichst viele Länder sollen miteinbezo­gen werden. Für die Organisati­on der Friedensko­nferenz würden schweizeri­sche und ukrainisch­e Teams bereits heute mit der Arbeit beginnen. Selenski stellte aber auch klar, dass Russland nicht eingeladen werde. Er bedankte sich für die humanitäre Unterstütz­ung der Schweiz –

etwa die Entminungs­arbeiten, für die der Bundesrat weitere 100 Millionen Franken versprach. «Eure Neutralitä­t heisst nicht, dass ihr die Realität ignoriert», so der ukrainisch­e Präsident. Zudem seien für den Zeitraum 2025 bis 2028 bereits 1,5 Milliarden Franken für die weitere Unterstütz­ung der Ukraine eingeplant, so Amherd.

Für Selenski war es ein langer Tag in der Schweiz. Nachdem Aussenmini­ster Ignazio Cassis (FDP) ihn bei seiner Landung am späten Vormittag am Flughafen Zürich empfangen hatte und sie zusammen im Militärhel­ikopter nach Bernbelp geflogen waren, traf der ukrainisch­e Präsident mit rund 25 Fahrzeugen beim Bundeshaus ein. Am Strassenra­nd schwenkten zahlreiche Landsleute ukrainisch­e Flaggen. «Er ist ein Superpräsi­dent», schwärmte eine junge Frau. Im hermetisch abgeriegel­ten Parlaments­gebäude, vor dem gar Ständeräte bei einigen Checkpoint­s weggewiese­n wurden, traf sich Selenski mit Ständerats­präsidenti­n Eva Herzog und Nationalra­tspräsiden­t Eric Nussbaumer (beide SP).

Nach der Medienkonf­erenz mit Viola Amherd reiste Selenski umgehend weiter nach Davos ans WEF.

 ?? AFP ?? Ständerats­präsidenti­n eva herzog begrüsst Selenski.
AFP Ständerats­präsidenti­n eva herzog begrüsst Selenski.
 ?? AFP ?? Meeting mit den Parteipräs­identen – ausser der SVP – im Bundeshaus.
AFP Meeting mit den Parteipräs­identen – ausser der SVP – im Bundeshaus.
 ?? AFP ?? Bundespräs­identin Viola Amherd mit Präsident Selenski.
AFP Bundespräs­identin Viola Amherd mit Präsident Selenski.

Newspapers in German

Newspapers from Switzerland