Wundermittel Ozempic: Hersteller droht Megaklage
Eigentlich entwickelte Novo Nordisk das Medikament Ozempic für die Behandlung von Typ-2-diabetes. Seither hat die Spritze aber den Ruf eines Wunderabnehmmittels erhalten. Promis wie Elon Musk und Sharon Osbourne setzen auf Ozempic, um Gewicht zu verlieren, und auch in der Schweiz besorgen sich immer mehr Leute das Medikament, um hoffentlich einige Kilo zu verlieren.
In den USA, wo Ozempic durch die Decke ging, häufen sich jetzt aber Klagen über starke Nebenwirkungen, insbesondere lebensbedrohliche Magenerkrankungen wie Gastroparese und Darmverletzungen.
Mehr als 40 Betroffene haben sich in einer Sammelklage gegen Novo Nordisk zusammengetan. Das dänische Pharmaunternehmen informiere nämlich nicht genug zu diesen Nebenwirkungen, lautet ihr Argument. Auch in der Schweiz verläuft die Ozempic-injektion nicht bei allen glimpflich: Laut Swissmedic wurden im vergangenen Jahr 52 Fälle von Nebenwirkungen gemeldet, 13 Personen mussten gar ins Spital.
Die «Daily Mail» berichtete von zwölf Frauen in Grossbritannien, die Klage eingereicht haben, nachdem sie durch Ozempic Gastroparese entwickelt haben sollen. Die
Krankheit beeinträchtigt die Bewegung der Magenmuskeln, wodurch Nahrung langsamer oder gar nicht verdaut wird. Wie eine Frau berichtete, habe sie wegen der Gastroparese so stark erbrechen müssen, dass sie einige Zähne verloren habe.
Novo Nordisk weist alle Vorwürfe der Sammelklage zurück – diese seien «unbegründet» und man werde sich «energisch» dagegen wehren. Anwalt Cameron Stephenson, der mit seiner Kanzlei bereits über 100 Klienten vertritt, die wegen Ozempic eine Gastroparese erlitten haben sollen, ist sich aber sicher: «Die aktuellen Klagen sind nur die Spitze des Eisbergs.»