Viele Haustiere stresst Kuscheln
Liebst du es, mit deinem Haustier zu kuscheln? Wir haben bei einer Tierärztin nachgefragt, in welchen Fällen du das lieber lassen solltest.
Menschen profitieren von körperlicher Nähe: Kuscheln senkt den Blutdruck, das Stresslevel und sorgt für eine Ausschüttung von Glückshormonen. Das gilt sowohl für den Körperkontakt zu anderen Menschen als auch zu Haustieren. Sich ein Haustier anzuschaffen, nur um «etwas zum Kuscheln» zu haben, wäre aber die falsche Motivation, wie Tierärztin Katharina Staub erklärt.
Hamster sind fluchttiere
Nicht alle Tiere kuscheln gern mit uns – für einige von ihnen kann das sogar stressig sein. «Für Fluchttiere wie Meerschweine, Hamster und Kaninchen ist angefasst zu werden meist ein Stress. Wenn man sie aufhebt, fürchten sie, gefressen zu werden», erklärt Staub. «Bei Hunden und Katzen, die seit Hunderten von Jahren domestiziert werden, ist das anders, sie eignen sich besser zum Anfassen.»
Aber auch Hunde und Katzen kann und soll man auf keinen Fall zum Kuscheln zwingen, wie Staub sagt: «Man sollte sich immer fragen, ob das Tier den Körperkontakt gerade will. Die Würde des Tieres ist wichtig! Es ist ein Lebewesen und kann selbst entscheiden, ob es gerade gestreichelt werden will oder nicht.»
Kinderhände stressen
Gerade die kleineren Nagetiere wie Hamster können sich kaum wehren. Diese Tiere würden leider immer noch regelmässig falsch gehalten, erklärt Staub: «Nagetiere haben eigentlich nichts in Kinderzimmern verloren. Dort ist es zu laut und kleine Kinderhände, die ständig nach ihnen greifen, sind ein unnötig grosser Stressfaktor. Vor 20 Jahren war das noch sehr häufig der Fall, heute sind wir da etwas mehr sensibilisiert.»