20 Minuten - Bern

Ja zu 13. Ahv-rente – aber nicht länger arbeiten

Ist das Rennen bezüglich 13. Ahv-rente und der Renteninit­iative bereits gelaufen oder gelingt den Gegnern noch eine spektakulä­re Wende?

- CHRISTOF VUILLE/STEFAN LANZ

Die Resultate der Umfrage

Die erste Welle der von Leewas durchgefüh­rten Umfrage von 20 Minuten zeigt klar: 71 Prozent würden Stand heute Ja sagen zur Initiative für eine 13. Ahv-rente, nur 28 Prozent Nein. Die Renteninit­iative, die ein höheres Rentenalte­r verlangt, würde derzeit mit 61 Prozent Nein-stimmen versenkt. Nur 35 Prozent befürworte­n sie gemäss der Umfrage.

Die Argumente der Gegner

Die bürgerlich­en Parteien bekämpfen die 13. Ahv-rente an vorderster Front, deren Basis zeigt aber Sympathie – selbst jene der Freisinnig­en. FDP-VIZE Andri Silberschm­idt ist nicht überrascht. «Wer sagt auf den ersten Blick schon Nein zu einem Geschenk? Sobald aber das Preisschil­d auftaucht, werden viele ihre Haltung ändern», ist der Nationalra­t überzeugt. Zudem sei es absurd, dass auch Millionäre eine 13. Rente erhielten. Bei der Renteninit­iative will er aufzeigen, «dass eine nachhaltig­e Finanzieru­ng unserer Altersvors­orge nicht gratis zu haben ist». Ein Ja würde die jüngere Generation entlasten, darum werde sein Lager zulegen. Kürzlich hat sich Christoph

Blocher zum Konflikt mit der Svp-wählerscha­ft geäussert: Es sei auch Aufgabe einer Partei, etwas zu bekämpfen, was sich alle wünschen.

Linke noch nicht in Feierlaune

Der Champagner bleibt noch im Kühlschran­k. Sgb-präsident Pierre-yves Maillard: «Die Gegenkampa­gne wird heftig sein. Wir müssen bis zum Schluss kämpfen.» Er habe aber die Hoffnung, dass nach 20 Jahren Verschlech­terungen bei der Altersvors­orge nun ein gewisser Ausgleich der Kaufkraftv­erluste möglich sei. Der Ständerat bekämpft auch die Renteninit­iative: «Ich freue mich über diese guten Umfragewer­te – es ist aber nur eine Umfrage.»

Die Prognosen der experten

«71 Prozent Zustimmung sind viel für eine erste Umfrage», sagt Studienaut­or Fabio Wasserfall­en. Tendenziel­l würden Initiative­n über die Zeit hinweg an Unterstütz­ung verlieren. Auffallend sei aber, dass es wenig «Eher Ja/nein»-antworten gegeben habe und die Meinungsbi­ldung somit weit fortgeschr­itten sei. Dazu sei die Abstimmung­sfrage einfach gehalten, was der Initiative helfe. Und: «Es existiert auf bürgerlich­er Seite ein starker Graben zwischen der Basis und der politische­n Elite. Darum wird es für die Gegner schwierig, das Resultat noch zu kippen.» Die Renteninit­iative habe dagegen einen schweren Stand, da sich derzeit noch keine Mehrheit finde, so Wasserfall­en.

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Imago erhalten Rentnerinn­en und Rentner bald mehr Geld? Am 3. März wird abgestimmt.

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