Iran greift den Irak an: Das hat es damit auf sich
Iran feuerte am späten Montagabend elf ballistische Raketen auf die Hauptstadt der autonomen Kurdenregion Iraks ab. Die Explosionen versetzten die Einwohner Erbils in Angst.
Keine Us-ziele getroffen Zunächst wurde befürchtet, dass das Us-konsulat oder der Truppenstützpunkt am Flughafen Erbil angegriffen wurden. «Wenn das stimmt, ist es übel», tweetete der Politologe Carlo Masala. Tatsächlich schlugen die Raketen in einem wohlhabenden Viertel ein. Ihr Ziel sei ein «Zentrum des israelischen Geheimdienstes Mossad» gewesen, erklärten die iranischen Revolutionsgarden IRGC.
Geschäftsleute im Visier? Die Raketen trafen das Haus des Geschäftsmannes Peshraw Dizayee, eines Immobilienmoguls
aus Erbil und Eigentümers der Sicherheitsfirma Falcon Group, dem iranische Medien Verbindungen zu Israel nachsagen. Dizayee und drei Familienangehörige starben.
Die Angriffe gegen Syrien In Syrien wurde der IS in der Provinz Idlib attackiert. Vier Raketen vom Typ Cheibar flogen laut den Revolutionsgarden gegen Is-stellungen – aus Rache für den verheerenden Anschlag in der iranischen Stadt Kerman Anfang Januar.
Angriffe gegen Pakistan Hier hat der Iran gestern die islamistische Separatistengruppe Dschaisch al-adl mit Raketen und Drohnen angegriffen.
Warnung an Israel
Die IRGC teilten zudem mit, dass die jüngsten Angriffe auch Vergeltung für die Tötung eines ranghohen Generals in Damaskus sei, für die der Iran Israel verantwortlich macht. Mit einer Strecke von mehr als 1200 Kilometern handelt es sich beim Angriff um die bisher weitreichendste Raketenoperation Irans. Das dürfte ein klares Signal an Israel sein.
Wieso ist das wichtig? Die Raketenangriffe von iranischem Boden auf Ziele in Syrien und Irak markieren eine neue Dimension des Konflikts in Nahost. Gleichwohl sehen die meisten Experten keine neue Eskalation.
Schattenkrieg Analysten zufolge erlebt die Welt gegenwärtig einen Schattenkonflikt zwischen den USA, Israel und Iran.