Harte Camper: Sie trotzen Minustemperaturen
Hartgesottene Camper testen, ob ihr selbst gebauter Campingwagen winterfest ist.
Seit Tagen schlottert die Schweiz bei Minustemperaturen. Doch das schreckt die Menschen auf dem Camping Eienwäldli in Engelberg nicht ab, wie ein Augenschein vor Ort zeigt. Hier leben auch im tiefsten Winter die wohl härtesten Camper der Schweiz. «Wir wollten herausfinden, ob unser selbstausgebauter Camper dem Winter standhält», sagt Raphi (29) aus Frauenfeld. Obwohl das Thermometer in der Nacht minus 10 Grad anzeigte, sei lediglich der Wassertank eingefroren. «Sonst hat alles funktioniert und auf dem Campingplatz gibt es ja zum Glück sanitäre Anlagen.» Im Camper sei es in der Nacht bei 17 Grad angenehm heimelig gewesen.
Dauergast im Eienwäldli ist auch Prisca Marxen aus Malters LU: «Im Winter zu campen bedeutet für mich Freiheit», sagt die 64-Jährige. Der Gang zur Toilette oder zum Duschen bei Minustemperaturen mache ihr nichts aus. Vor ihrem Wohnmobil blickt einem als Erstes ein riesiger Schneemann entgegen. Ähnlich tönt es beim 52-jährigen Thomas Burri aus Ebikon LU, der schon seit 18 Jahren im Winter campiert: «Man muss schon der Typ dafür sein.» An Wochenenden werde abends manchmal mit weiteren Wintercampern draussen grilliert: «Und falls es doch zu kalt wird, kann ich mich im beheizten Wohnmobil wieder aufwärmen», sagt der 52-Jährige.
Das sei einer der Gründe, warum das Campen in Engelberg OW im Winter beliebter sei als im Sommer, meint die Direktorin der Campinganlage, Cornelia Langenstein: «Heutzutage sind Wohnmobile alle beheizbar und wintertauglich. Dazu hat es hier wegen des Titlis immer Schnee.» Und so treffen sich hier Jahr für Jahr Familien, erfahrene Wintercamper und abenteuerlustige Junge, um gemeinsam zu grillieren und den kurzen Weg auf die Pisten zu geniessen.