20 Minuten - Bern

Harte Camper: Sie trotzen Minustempe­raturen

Hartgesott­ene Camper testen, ob ihr selbst gebauter Campingwag­en winterfest ist.

- THOMAS SENNHAUSER

Seit Tagen schlottert die Schweiz bei Minustempe­raturen. Doch das schreckt die Menschen auf dem Camping Eienwäldli in Engelberg nicht ab, wie ein Augenschei­n vor Ort zeigt. Hier leben auch im tiefsten Winter die wohl härtesten Camper der Schweiz. «Wir wollten herausfind­en, ob unser selbstausg­ebauter Camper dem Winter standhält», sagt Raphi (29) aus Frauenfeld. Obwohl das Thermomete­r in der Nacht minus 10 Grad anzeigte, sei lediglich der Wassertank eingefrore­n. «Sonst hat alles funktionie­rt und auf dem Campingpla­tz gibt es ja zum Glück sanitäre Anlagen.» Im Camper sei es in der Nacht bei 17 Grad angenehm heimelig gewesen.

Dauergast im Eienwäldli ist auch Prisca Marxen aus Malters LU: «Im Winter zu campen bedeutet für mich Freiheit», sagt die 64-Jährige. Der Gang zur Toilette oder zum Duschen bei Minustempe­raturen mache ihr nichts aus. Vor ihrem Wohnmobil blickt einem als Erstes ein riesiger Schneemann entgegen. Ähnlich tönt es beim 52-jährigen Thomas Burri aus Ebikon LU, der schon seit 18 Jahren im Winter campiert: «Man muss schon der Typ dafür sein.» An Wochenende­n werde abends manchmal mit weiteren Wintercamp­ern draussen grilliert: «Und falls es doch zu kalt wird, kann ich mich im beheizten Wohnmobil wieder aufwärmen», sagt der 52-Jährige.

Das sei einer der Gründe, warum das Campen in Engelberg OW im Winter beliebter sei als im Sommer, meint die Direktorin der Campinganl­age, Cornelia Langenstei­n: «Heutzutage sind Wohnmobile alle beheizbar und wintertaug­lich. Dazu hat es hier wegen des Titlis immer Schnee.» Und so treffen sich hier Jahr für Jahr Familien, erfahrene Wintercamp­er und abenteuerl­ustige Junge, um gemeinsam zu grillieren und den kurzen Weg auf die Pisten zu geniessen.

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20min/m. Stamm wintercamp­er in engelberg: Raphi (29) aus Frauenfeld und Daniel (r. 28) aus Dietfurt.

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