Achtsame Kommunikation als Alltagsstütze
Aktiv zuhören und sich in sein Gegenüber hineinversetzen: Achtsame Kommunikation kann gelernt werden und bringt Dich im Beruf und in der Schule weiter.
Ein herausforderndes Gespräch mit einem jähzornigen Chef oder ein Streit mit einer Freundin sind Situationen, die emotionale Intelligenz erfordern. «Achtsame Kommunikation», das Erkennen und angemessene Reagieren auf eigene und fremde Gefühle, ist hierbei der
Schlüssel, wie Nicolaj Kümin vom Coaching Institut living sense betont.
Wie aber kommunizieren wir achtsam? Der Beginn liegt im Verständnis der eigenen Emotionen. Uwe Neumann von der ZHAW unterstreicht, dass «Self Leadership» essentiell ist – die Selbstwahrnehmung und Reflexion des eigenen Verhaltens. Kümin fügt hinzu, dass emotionale Intelligenz auf dem Erkennen und Verstehen eigener Gefühle aufbaut. Erst wer seine eigenen Emotionen regulieren kann, ist fähig zu achtsamer Kommunikation. Ein wesentlicher Bestandteil ist das aktive Zuhören. Kümin rät, besonders auch auf die Gefühle und Perspektiven anderer zu achten und gleichzeitig eigene Empfindungen zu reflektieren. «Wirkt ein Kollege verärgert, könnte man so reagieren: ‹Ich sehe, dass du frustriert bist. Möchtest du darüber sprechen?›» Dies zeige Empathie und Bereitschaft zum Zuhören, ohne vorschnelle Schlüsse zu ziehen. Empathie und Achtsamkeit für das Gegenüber sind entscheidend, sagt Neumann und betont, dass das Verständnis für die Situation des anderen das Gespräch positiv beeinflussen und in eine ganz andere Richtung lenken kann. Beide Experten betonen die Wichtigkeit von Weiterbildung in emotionaler Intelligenz. Es geht nicht nur um die Verbesserung der Kommunikation mit anderen, sondern auch um den Umgang mit den eigenen Emotionen. Dies führt zu mehr Selbstvertrauen und allgemeinem Wohlbefinden, schliesst Neumann ab. Die Fähigkeit zu emotionaler Intelligenz und achtsamer Kommunikation ist somit nicht nur im beruflichen, sondern auch im privaten Bereich ein unschätzbarer Vorteil.