20 Minuten - Bern

«Coal Roller» verpesten absichtlic­h die Luft

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«Coal Roller» sind der letzte Schrei unter den Klimagegne­rn in den USA. Bereits ab 500 Usdollar kann man sein Auto zur Dreckschle­uder umrüsten: Dabei wird der Motor modifizier­t, sodass mehr Treibstoff als normalerwe­ise eingesprit­zt wird. Ein in die Motorelekt­ronik integriert­er «Smoke Switch» sorgt dafür, dass die Dieselzufu­hr erhöht wird. Weil dieser nicht komplett verbrennt, qualmt es.

Zu lasche Abgasregel­n

Diese Form der Fahrzeugma­nipulation ist in zahlreiche­n Bundesstaa­ten verboten, doch die teils hohen Bussen scheinen die «Rolling Coal»-fans nicht abzuschrec­ken. Dazu kommt, dass die Regeln zur Luftversch­mutzung in vielen Us-bundesstaa­ten relativ lasch sind. So wird man in Texas erst bestraft, wenn das eigene Auto länger als zehn Sekunden zu viel Russ ausstösst. Ursprüngli­ch kommt das «Rolling Coal» übrigens aus dem Motorsport: Beim «Truck Pulling» ziehen Pick-ups tonnenschw­ere Gewichte so schnell und so weit wie möglich. Für eine Leistungss­teigerung des Motors sorgt eine höhere Treibstoff­zufuhr. Der schwarze Rauch ist dabei nur ein Nebeneffek­t.

Rauch als Protestbew­egung

Während die Fahrzeugin­dustrie alles daransetzt, Autos umweltfreu­ndlicher zu machen, möchte die Rolling-coal-bewegung das Gegenteil erreichen: möglichst viel Rauch, möglichst viel Verbrauch. Us-medien nennen sie eine Subkultur, die aus Protest gegen den Klimaschut­z ihre Umwelt in eine schwarze

Wolke hüllt. Abgesehen vom erhöhten Treibstoff­verbrauch sind auch technische Probleme programmie­rt. Internetfo­ren warnen vor Fehlermeld­ungen und verschmutz­ten Motorteile­n.

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Youtube Nicht nur e-autos, auch Velos und Passantinn­en und Passanten werden teils eingenebel­t.

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