Diebe: Lidl sichert jetzt Lebensmittel
News-scout M. A.* (33) erledigte wie so oft im Lidl in Jona seinen Wocheneinkauf. Als er eine Lachsforelle aus dem Kühlschrank in seinen Einkaufswagen legen wollte, fiel ihm ein gelbes Etikett auf: «Gesicherter Artikel. Etikette vor dem Erhitzen entfernen», steht darauf.
A. kaufte weiter ein und stellte schnell fest: Auch auf Bauernbratwürsten und weiteren Produkten prangten die auffälligen Etiketten. «Diese Produkte kosten rund fünf Franken. Ich kann mir kaum vorstellen, dass jemand gezielt Lachs und Bratwürste klaut und dass diese Rechnung sich für Lidl lohnt», wundert sich A. Tatsächlich bestätigt Lidl: «Wir haben im Jahr 2022 die elektronische Artikelsicherung eingeführt und setzen damit auf eine wirksame Sicherheitsmassnahme, um Ladendiebstähle zu verhindern oder zumindest zu reduzieren.» Der Discounter sei zufrieden mit dem Pilotversuch und setze das Sicherheitssystem deshalb bis auf weiteres gezielt ein.
Wo genau und auf welchen Produkten die Etiketten jeweils angebracht werden, verrät Lidl nicht. «Wir bitten um Verständnis, dass wir aufgrund von internen Sicherheitsbestimmungen keine weiteren Auskünfte zu den Kennzahlen und den einzelnen Filialen im Zusammenhang mit der elektronischen Artikelsicherung geben können», sagt die Sprecherin. Die Läden werden aber offenbar nicht zufällig ausgewählt: «In unserem Schweizer Filialnetz verfügen wir aufgrund individueller Kennzahlen in ausgewählten Filialen über diebstahlgesicherte Waren.» Heisst: Lidl erhebt offenbar, wo wie viel geklaut wird, und setzt dann gezielt dort auf die abschreckenden Etiketten. An der Kasse werden die Nahrungsmittel dann entsichert.