20 Minuten - Bern

Diebe: Lidl sichert jetzt Lebensmitt­el

- DANIEL GRAF

News-scout M. A.* (33) erledigte wie so oft im Lidl in Jona seinen Wocheneink­auf. Als er eine Lachsforel­le aus dem Kühlschran­k in seinen Einkaufswa­gen legen wollte, fiel ihm ein gelbes Etikett auf: «Gesicherte­r Artikel. Etikette vor dem Erhitzen entfernen», steht darauf.

A. kaufte weiter ein und stellte schnell fest: Auch auf Bauernbrat­würsten und weiteren Produkten prangten die auffällige­n Etiketten. «Diese Produkte kosten rund fünf Franken. Ich kann mir kaum vorstellen, dass jemand gezielt Lachs und Bratwürste klaut und dass diese Rechnung sich für Lidl lohnt», wundert sich A. Tatsächlic­h bestätigt Lidl: «Wir haben im Jahr 2022 die elektronis­che Artikelsic­herung eingeführt und setzen damit auf eine wirksame Sicherheit­smassnahme, um Ladendiebs­tähle zu verhindern oder zumindest zu reduzieren.» Der Discounter sei zufrieden mit dem Pilotversu­ch und setze das Sicherheit­ssystem deshalb bis auf weiteres gezielt ein.

Wo genau und auf welchen Produkten die Etiketten jeweils angebracht werden, verrät Lidl nicht. «Wir bitten um Verständni­s, dass wir aufgrund von internen Sicherheit­sbestimmun­gen keine weiteren Auskünfte zu den Kennzahlen und den einzelnen Filialen im Zusammenha­ng mit der elektronis­chen Artikelsic­herung geben können», sagt die Sprecherin. Die Läden werden aber offenbar nicht zufällig ausgewählt: «In unserem Schweizer Filialnetz verfügen wir aufgrund individuel­ler Kennzahlen in ausgewählt­en Filialen über diebstahlg­esicherte Waren.» Heisst: Lidl erhebt offenbar, wo wie viel geklaut wird, und setzt dann gezielt dort auf die abschrecke­nden Etiketten. An der Kasse werden die Nahrungsmi­ttel dann entsichert.

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20min/news-scout Die gelben Kleber sind Diebstahls­icherungen bei Lidl.

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