20 Minuten - Bern

Nacktfotos: UNO spricht von «Folter»

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Palästinen­sische Gefangene aus dem Gazastreif­en wurden in den vergangene­n Monaten nackt ausgezogen, geschlagen, verhört und in Isolations­haft gehalten: Das gaben fast ein Dutzend der Gefangenen oder ihrer Angehörige­n gegenüber der «New York Times» an. Auf Fotos von frisch freigelass­enen Häftlingen ist zu sehen, dass die Haut um ihre Handgelenk­e teils mit tiefen, infizierte­n Schnitten übersät ist, die von den engen Fesseln herrühren, mit denen die israelisch­en Streitkräf­te sie manchmal wochenlang festhielte­n. Unter den Gefangenen seien auch «Ärzte, Akademiker, Journalist­en und ältere Männer», behauptet die Menschenre­chtsorgani­sation Euro-mediterran­ean Human Rights Monitor.

Der Un-menschenre­chtsbeauft­ragte Ajith Sunghay schätzte, dass Tausende Palästinen­ser «unter schrecklic­hen Bedingunge­n» inhaftiert wurden – manchmal ohne Kleidung und nur mit Windeln bekleidet. Er sprach davon, mehrere Freigelass­ene getroffen zu haben, die nach eigenen Angaben zwischen 30 und 55 Tagen von israelisch­en Sicherheit­skräften an unbekannte­n Orten festgesetz­t worden waren. «Sie beschriebe­n, dass sie geschlagen, gedemütigt, misshandel­t» und einer Behandlung ausgesetzt worden seien, «die Folter gleichkomm­en könnte».

Die israelisch­e Armee gab gegenüber der Nachrichte­nagentur AFP an, dass «die festgenomm­enen Personen in Übereinsti­mmung mit dem Völkerrech­t behandelt werden». Personen, die nicht an terroristi­schen Aktivitäte­n beteiligt seien, würden wieder freigelass­en. Die Kleidung müssten die Verdächtig­en ausziehen, damit festgestel­lt werden könne, dass darin keine «Sprengstof­fwesten oder andere Waffen» verborgen seien.

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X Gefangene wurden nackt ausgezogen.

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