Vom «Rohrkrepierer» zum Alleskönner
Kurz nach der Lancierung im Jahr 2017 sah es nicht gut aus. Kaum Anmeldungen, wenig Transaktionen und eine Finanzpresse, die sich allmählich über Twint lustig zu machen begann. «Ein währschafter Rohrkrepierer, den die Schweizer Banken und die Postfinance da kreierten», spottete etwa der Finanzblog «Carphatia» über das primär als Konkurrenz für das aufkommende Apple Pay angedachte Zahlungstool. Knapp sieben Jahre später sieht es anders aus: Mehr als die Hälfte aller Schweizer verwendet die Bezahl-app. Oder wie Twint selbst sagt: «Wir stellen fest, dass die Nutzenden immer mehr Transaktionen mit uns tätigen und die App zunehmend als ihr bevorzugtes Zahlungsmittel nutzen.» Dabei ist Twint inzwischen viel mehr als nur ein Zahlungsmittel. Denn mit der App kann man nicht nur an immer mehr Orten bezahlen oder im Restaurant die Rechnung unter Freunden aufteilen. Twint bietet mittlerweile auch Bargeldbezug an, eine Spendenfunktion, vereinfachtes Tanken, das Sammeln digitaler Gutscheine, das Abschliessen einer Versicherung, das Bestellen von Kaffee oder das digitale Verwalten von Parkuhren und Parkhausplätzen. Für 2024 sei zudem der Ausbau diverser Funktionen geplant. So sollen neue ios-widgets ermöglichen, an der Kasse mit nur einem Klick zu bezahlen. Darüber hinaus würden die Superdeals, die Spendenumgebung, das Angebot an digitalen Gutscheinen, der Abo-vergleich und die Tankenfunktion im Jahr 2024 ausgebaut. Und: «Auch die Funktion ‹später bezahlen›, die wir im Jahr 2023 lanciert haben, wird 2024 bei immer mehr Onlineshops verfügbar sein.»