So denken junge Frauen über den Mens-urlaub
Arbeitnehmerinnen der Stadt Freiburg sollen während der Menstruation bis zu drei Tage bezahlten Urlaub beziehen können. Nun dürfte das Thema auf die nationale Ebene gelangen.
Das Stadtparlament von Freiruationsurlaub. burg fordert bezahlten Menstruationsurlaub.
Frauen, die unter starken wiederkehrenden Periodenbeschwerden leiden, sollen bis zu drei Tage bezahlten Urlaub beziehen können – und das ganz ohne Arztzeugnis. Mit 49 zu 13 Stimmen bei 13
Enthaltungen stimmte das Stadtparlament einem entsprechenden Vorstoss aus den Reihen von Grünen, SP und Grünliberalen zu. In der Debatte hiess es, dass dieselben Regeln wie bei Krankheitsausfällen gälten. Die Stadtregierung wird nun eine Änderung des Personalreglements ausarbeiten. Auch in der Stadt Zürich und in Lausanne ist der Menstruationsurlaub Thema. Dort wurden Pilotprojekte beschlossen. Dialina aus Zürich findet drei Tage ein bisschen zu lang. «Aber zwei Tage fände ich toll. Ich habe meistens nur am ersten Tag Schmerzen, aber ich kenne viele Frauen, die länger leiden», so die 29-Jährige. Auch Viktoria (17) fände einen Menstruationsurlaub gut. «Ich habe manchmal Mühe bei der Arbeit, wenn ich meine Tage habe, vor allem bei langen Arbeitstagen», so die Zürcherin. Das sieht auch Larissa (16) aus Schaffhausen so: «Wir Frauen können ja auch nichts dafür. Ich kenne es von mir selbst. Man nimmt sehr viele
Schmerzmittel, und meistens nützen sie nichts», sagt sie.
Die 16-jährige Schülerin Gil findet einen solchen Urlaub nicht nötig. Cheryl (16) aus Zürich plädiert für mehr Verständnis, wenn eine Frau Schmerzen hat. Das sieht auch die 22-jährige Sarah aus Zürich so: «Ich finde, niemand muss sich für etwas entschuldigen, wofür sie nichts kann.»
Sofie (26) hat zwar selbst keine Periodenbeschwerden, aber: «In meinem Umfeld kommen mir ein paar in den Sinn, die starke Schmerzen haben, und für die wäre es relevant, dass sie sich eine Auszeit nehmen könnten.»