20 Minuten - Bern

Salz in den Tee? Briten toben

- GUX/AFP

Ratschläge einer Professori­n aus den USA für die Teezuberei­tung haben zu einem kulinarisc­h-diplomatis­chen Hin und Her mit Grossbrita­nnien geführt. Was war geschehen?

Die amerikanis­che Chemieprof­essorin Michelle Francl schlug in einem Interview mit einer britischen Zeitung vor, dem Tee ganz wenig Salz zuzufügen. Das solle diesem die Bitterkeit nehmen, wenn er zu lange gezogen habe. Der Tipp schlug grosse Wellen auf der Insel der Teelovers. Inzwischen hat sich die amerikanis­che Botschaft eingeschal­tet. «Wir möchten den Bürgern des Vereinigte­n Königreich­s versichern», schreibt die amerikanis­che Botschaft in London, «dass der undenkbare Gedanke, dem britischen Nationalge­tränk Salz hinzuzufüg­en, keine offizielle Politik der Vereinigte­n Staaten ist. Und wird es auch nie sein.» Das Heissgeträ­nk sei das «Elixier der Kameradsch­aft» und der Ratschlag der Professori­n habe die USA «in Teufels Küche gebracht». Die Botschaft werde Tee weiter auf die richtige Art und Weise zubereiten – «in der Mikrowelle». Ein erneuter Affront. Diesem Versuch der Beschwicht­igung erteilte London jedoch direkt eine Abfuhr. «Wir wissen unsere besondere

Beziehung zu schätzen, sind aber ganz und gar nicht einverstan­den», so das Cabinet Office, die zentrale britische Regierungs­behörde: Tee könne «allein mit einem Wasserkess­el» zubereitet werden. Tee ist traditione­ll das liebste Heissgeträ­nk der Briten. Allerdings hat eine Umfrage unter 2400 Menschen aus dem vergangene­n Jahr ergeben, dass Kaffee inzwischen ein wenig beliebter ist. Rund 63 Prozent der Befragten gaben an, regelmässi­g Kaffee zu trinken, Tee tranken 59 Prozent.

Wir halten also fest: Nie Salz in die Tasse Tee geben, please.

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Getty wegen einer Tasse Tee kam es fast zur diplomatis­chen Krise.

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