20 Minuten - Bern

Gegner schäumen: «Maillard verbreitet Fake News»

Gegner der 13. Ahv-rente kritisiere­n den Sgbpräside­nten Pierre-yves Maillard für seine Aussagen zur Finanzieru­ng der 13. Rente.

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«Für die Finanzieru­ng reicht es, ab 2030 den Lohnabzug leicht zu erhöhen – so braucht es keine Erhöhung der Mehrwertst­euer.» Und: «Heute hat der Ahv-fonds rund 50 Milliarden

Franken Reserve, 2030 werden es fast 70 Milliarden sein.» Das sagte Pierre-yves Maillard, Spständera­t und Präsident des Schweizeri­schen Gewerkscha­ftsbunds, im Interview mit 20 Minuten. Die Aussagen haben eingeschla­gen – auch bei den Gegnern des Romands. Der Ärger darüber ist gross, denn: Sie meinen, dass Maillard «Lügen» verbreite. Um die Mehrkosten von rund 4,1 Milliarden Franken für eine allfällige 13. Ahv-rente zahlen zu können, stünden derzeit zwei Optionen im Raum, sagt Fdp-nationalra­t Olivier Feller: entweder mit einer Erhöhung um 0,7 Prozent der Lohnbeiträ­ge, also je 0,35 Prozent für Arbeitnehm­er und -geber, oder mit einer Erhöhung der Mehrwertst­euer um ein Prozent. «Offenbar zieht Kollege Maillard eine Erhöhung der Lohnbeiträ­ge einer Erhöhung der Mehrwertst­euer vor», so Feller.

Sein Partei- und Ratskolleg­e Marcel Dobler geht noch weiter. Die finanziell­e Lage der AHV «falsch schönzurec­hnen» bringe uns nicht weiter. «‹Vielleicht› von einer Finanzieru­ng zu reden und zu wissen, dass mit einer Annahme der Initiative ein ungedeckte­s Loch von 200 Milliarden droht, ist befremdend», so Dobler. Nicht nur die Finanzieru­ng, sondern auch die Gesundheit der AHV gebe Maillard falsch wieder, meint Dobler. «Er verbreitet nachweisba­re Fake News in Bezug auf die Genauigkei­t des

Ergebnisse­s des Umlageverf­ahrens.» Auch Stefan Heini vom Arbeitgebe­rverband ist aufgebrach­t: «Dass Maillard einmal mehr ungestraft seine Lügen betreffend die finanziell­e Gesundheit der AHV verbreiten darf, ist tragisch.» Die AHV sei akut reformbedü­rftig. «Die Ahv-reserven von 50 Milliarden, die auch noch leicht steigen mögen, sind lediglich Schwankung­sreserven, die im Nu aufgezehrt werden, wenn die AHV Defizite schreibt. Und das wird sie mit einer 13. Ahvrente für alle bereits ab 2026», so Kommunikat­ionschef Heini.

Und die Glp-nationalrä­tin Melanie Mettler sagt: «Bei aller Bereitscha­ft, die Renten auszubauen, muss man doch auch schauen, wer das zahlen soll.» Das seien nämlich die Jungen – aus einer geburtensc­hwachen Generation.

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Getty Die geburtensc­hwache junge Generation müsste für die Mehrkosten einer 13. Ahv-rente aufkommen, sagt eine Nationalrä­tin.
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20min/m. Spicher Pierre-yves Maillard provoziert­e.

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