Odis Primarlehrerin: «Marco stach nicht nur im Sport heraus»
Der beste Skirennfahrer der Welt ging von zehn bis zwölf bei Heidi Infanger in die Schule.
Marco Odermatt ist derzeit nicht zu stoppen, der 26-Jährige fährt beinahe fehlerlos. So war der Nidwaldner schon früher, auch in der Schule. Das weiss Heidi Infanger nur zu genau. Die Urnerin war von 2008 bis 2010 Odermatts Lehrerin in Buochs, da war Odermatt
zwischen zehn und zwölf Jahre alt. Im Gespräch mit 20 Minuten erklärt sie, wie Odi früher war.
Erinnerung an den Schüler
«Er war ein Toller, war ein Lausbub, aber im Positiven. Er wusste genau, was er wollte. Marco war sehr interessiert, war ein Leader innerhalb der Klasse. Das, was er sagte, hatte Gewicht, die anderen hörten auf ihn. Er war engagiert, stach nicht nur im Sport heraus, er war schon damals sehr intelligent. Die Schule machte er mit links.»
Er war makellos
Odermatt äusserte bereits öffentlich, dass er kein Musiker sei. Seine «Gesangskünste» zeigte er an den Swiss Sports Awards. Infanger unterrichtete in seiner Klasse keine Musik, kann diesen Aspekt nicht beurteilen und sagt deshalb schmunzelnd: «Nein, er hatte keinen Makel. Vielleicht ist der Makel, dass es eben keinen gibt und es damit fast schon ein wenig langweilig ist.»
Voller Einsatz
Odermatt habe schon in der Schule sehr viel geleistet, um seinen Traum vom Skirennfahrer wahr zu machen, bestätigt die Urnerin. «Er schaffte die Schule locker, trotz enormem Trainingsaufwand. Das ging problemlos. Er war immer bereit.» Der Familie sei es wichtig gewesen, dass seine Leistungen auch in der Schule stimmten. «Er wurde aber nicht getrimmt, das war intrinsisch bei ihm. Sein Vater Walti sagte einfach: ‹Wenn du das willst, dann machst du das richtig.›»
Nie Motivationsprobleme
Nein, er sei nie unmotiviert gewesen, er habe für seinen Traum, den Sport, gebrannt. «Er beschwerte sich nie, dass es streng war. Er war schon zu dieser Zeit voll durchstrukturiert, von Montag bis Sonntag. Es war schon vieles sehr professionell aufgebaut», so Infanger.