20 Minuten - Bern

«Ein Wunderknab­e»: Sinner verzückt Italien

Jannik Sinner ringt Daniil Medwedew in einem epischen Final nieder und gewinnt als erster Italiener überhaupt das Australian Open.

- FLORIAN GNÄGI

«Es ist ein unglaublic­hes Gefühl, diese Trophäe zu haben», freute sich Jannik Sinner gestern bei der Pressekonf­erenz nach einem denkwürdig­en Australian-open-final. Der 22-jährige Südtiroler war nach seinem überrasche­nden Triumph gegen den zehnfachen

Melbourne-champion Novak Djokovic als Favorit ins Endspiel gegen Daniil Medwedew gestiegen, doch in den ersten beiden Sätzen hatte klar der Russe die Oberhand. Medwedew führte mit 6:3 und 6:3, ehe er wie 2022 gegen Rafael Nadal doch noch als Verlierer vom Court ging. «Es tut weh, im Final zu verlieren», sagte der 27-jährige Moskauer und fügte an: «Aber ich denke, es ist besser, im Final zu verlieren als zuvor.» Sinner hingegen zeigte in seinem ersten Grand-slam-final grosse Kämpferqua­litäten und gewann den 5-Satz-krimi nach 3 Stunden und 46 Minuten Spielzeit mit 3:6, 3:6, 6:4, 6:4 und 6:3. «Hört nie auf zu kämpfen! Mein erster Grand-slam-titel, mir fehlen die Worte, forza!», schrieb

Sinner nach seinem Triumph auf Social Media.

Der schlaksige Shootingst­ar schaffte es als erster Italiener überhaupt, das Australian Open zu gewinnen. Adriano Panatta war 1976 der einzige Italiener, der beim French Open überhaupt eines der vier Major-turniere für sich entscheide­n konnte. Kein Wunder, ist der Hype um Sinner in seiner Heimat gewaltig. «Eine denkwürdig­e Leistung, die eines wahren

Champions würdig ist», schrieb Italiens Ministerpr­äsidentin Giorgia Meloni nach dem Sinner-sieg auf Instagram. Auch die italienisc­hen Medien waren richtig euphorisch. Das südtirolis­che Nachrichte­nportal stol. it betitelte Sinner als «Wunderknab­en», der Fernsehsen­der Rai erhob den Tennisstar sogar zum «Ausserirdi­schen», «Heute sind wir alle Sinner», schrieb La Repubblica».

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Getty Nach verwandelt­em Matchball sank Jannik Sinner zu Boden.

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