20 Minuten - Bern

So wehrst auch du dich gegen Fake-nacktbilde­r

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Die mit künstliche­r Intelligen­z erzeugten Nacktbilde­r des Us-megastars Taylor Swift (34) geben auf der ganzen Welt zu reden (20 Minuten berichtete). Denn von solchen Deepfakes (Fotos, Videos oder Audiodatei­en, die mithilfe von künstliche­r Intelligen­z absichtlic­h verändert werden) kann jede Person betroffen sein.

Ist das in der schweiz ein Thema?

Der Fall Taylor Swift ist hier zwar so noch nicht vorgekomme­n, doch der Zürcher Anwalt Alesch Staehelin von der auf It-recht spezialisi­erten Kanzlei Uto Legal sagt: «Deepfake ist in der Schweiz ein Thema und die Bedeutung steigt täglich.»

Ein Opfer von Deepfake war Bundesrat Guy Parmelin 2021: In einem verblüffen­d echt wirkenden Video warnte Parmelin angeblich vor Deepfakes. Das Video musste gelöscht werden.

wie wehre ich mich gegen Fake-fotos im Internet?

Anwalt Staehelin sagt auf die Frage, was man als Opfer von Deepfake-wiedergabe­n tun könne: zuerst die Identität des Verantwort­lichen ermitteln. Falls der Urheber bekannt ist, diese Person auf die Rechtsverl­etzung aufmerksam machen und mit Verweis auf – typischerw­eise – Persönlich­keits-, Urheber-, Datenschut­z- oder Strafrecht eine Unterlassu­ng oder Beseitigun­g der Datei verlangen. Allenfalls einen Schadeners­atz oder eine Gewinnhera­usgabe verlangen.

Normalerwe­ise kennt das Opfer jedoch den Täter nicht. In diesem Fall rät Staehelin, die Plattformb­etreiberin zu kontaktier­en, zur Offenlegun­g der Identität des Verantwort­lichen aufzuforde­rn und ebenfalls die Beseitigun­g der Datei zu verlangen. Dann, wenn möglich, an den Urheber gelangen. Wenn nicht möglich, bleibe notfalls nur der Gang ans Gericht. Häufig resultiere eine Anzeige gegen unbekannt.

wie schütze ich mich?

Patric Raemy, Kommunikat­ionswissen­schaftler und Deepfake-experte an der Universitä­t Freiburg, erklärt eine alte Regel aus den Anfangszei­ten von Social Media: «Überleg es dir zweimal, bevor du ein Foto oder Video ins Netz stellst.» Die Menschen müssten sich bewusst sein, dass ihre Fotos und Videos ganz einfach missbrauch­t werden könnten.

wie erkenne ich Deepfakes?

In den meisten Fällen sollen einfache Denkschrit­te helfen, so Raemy: «Wer ist der Verfasser oder die Verfasseri­n der Nachricht? Wo erscheint sie? Wie vertrauens­würdig ist die Quelle? Berichten noch andere von dieser Nachricht?» Aber auch technische Details verraten ein Deepfake.

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AFP Mittels KI erzeugte Nacktbilde­r von Taylor swift gingen um die welt.

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