Die Symptome von Deutschlands Krise
Der wirtschaftliche Zerfall Deutschlands hat in der zivilen Gesellschaft viele Gesichter.
Noch sind in Deutschland relativ tiefe 3,1 Prozent der Bevölkerung arbeitslos. Tendenz: steigend. Arbeitslosigkeit ist jedoch nur eines vieler Symptome des Zerfalls:
Die Gesellschaft verarmt
Die Armutsquote stieg im letzten Jahrzehnt um 40 Prozent. Mehr als eine Million Kinder und Jugendliche leben in Armut. Insgesamt ist laut dem statistischen Bundesamt etwa ein Fünftel der Bevölkerung von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht.
Immer mehr Obdachlose
Die Zahl der Obdachlosen nahm in den letzten zwei Jahren um 58 Prozent zu. 2023 hatten 607 000 Menschen zeitweise keine Wohnung.
Die Leute werden dicker
Viele können sich kein gesundes Essen mehr leisten (Ernährungsarmut). Fast 20 Prozent der Bevölkerung gelten als fettleibig, über die Hälfte als übergewichtig, deutlich mehr als vor 30 Jahren und mehr als im Eu-vergleich.
Dramatisches Schulniveau
Das Niveau der Schulen sinkt. Bei der Pisa-studie schnitten die Deutschen so schlecht ab wie noch nie. Ein Drittel der 15-Jährigen hat geringe Kompetenzen in Mathe, Lesen oder Naturwissenschaften. Wer Geld hat, schickt seine Kinder in Privatschulen.
Es wird immer gewalttätiger
Die Zahl der Straftaten stieg im ersten Halbjahr im Vergleich
zum Vorjahr um elf Prozent. Die Gewaltstrafen nahmen gar um 17 Prozent zu. Vor allem auf öffentlichen Plätzen gibt es mehr Gewalt.
Ghettoisierung nimmt zu
Die Clankriminalität nahm etwa im Bundesland Nordrhein-westfalen (NRW) zuletzt um über 20 Prozent zu. Wie der Chef der Nrw-polizeigewerkschaft sagte, gibt es allein im Bundesland sechs No-go-areas. In diesen Gegenden strebten Familienclans danach, ganze Strassenzüge zu kontrollieren.
Infrastruktur als Zeitbombe
In Deutschland zerfällt die Infrastruktur. 200 Milliarden Franken müsste Deutschland dringend für ein Glasfasernetz investieren. Auch mehr als jede zehnte Brücke ist laut Studien marode.