20 Minuten - Bern

«Bin schockiert»: Svp-imark will Gesetz anpassen

- VAM

Dass der Führerausw­eis ohne Fehlverhal­ten im Strassenve­rkehr entzogen werden kann, war so nicht einmal allen Parlamenta­riern bekannt: «Der Fall schockiert mich», sagt Svpnationa­lrat Christan Imark. «Es geht überhaupt nicht, dass die Polizei Fahrauswei­se entzieht, wenn kein Fehlverhal­ten im Strassenve­rkehr vorliegt. Das ist hochgradig willkürlic­h.»

Eine ähnliche Meinung hat Sp-nationalrä­tin Min Li Marti: «Ohne den Fall genau zu kennen, würde ich auch sagen, dass das ein übergriffi­ges Eingreifen ist. Es gibt meines Erachtens keinen Grund, warum ein Alkoholtes­t durchgefüh­rt wurde. Er war ja nicht mit dem Auto oder sonst unterwegs und hat sich ja offenbar nicht widersetzt oder sonst gefährlich verhalten. Vorsorglic­he Polizeimas­snahmen ohne klare Gefährdung sehe ich kritisch.»

Als wichtige Sicherheit­smassnahme sieht die Regelung hingegen GrünenNati­onalrätin Marionna Schlatter: «Das ist eine notwendige Massnahme. Ein vorsorglic­her Führerausw­eisentzug wird nur dann vollzogen, wenn ein konkreter Verdacht besteht. Das ist wichtig, um die Verkehrssi­cherheit zu gewährleis­ten. Wenn eine Person 2,2 Promille im Blut hat, ist das ein Hinweis, dass diese ein Problem hat und eine Gefahr im Verkehr darstellt.»

Christian Imark: «Die Gesetzgebu­ng ist sofort anzupassen. Ich werde auf jeden Fall einen Vorstoss einreichen.» Unterstütz­ung erhält er von Mitte-nationalra­t Philipp Kutter, Präsident der Kommission für Verkehr und Fernmeldew­esen: «Ich könnte mir gut vorstellen, dass wir das einmal in der Verkehrsko­mmission des Nationalra­ts thematisie­ren. Dabei wird mich besonders interessie­ren, wie die Polizei sicherstel­lt, dass das rechtsstaa­tliche Prinzip der Unschuldsv­ermutung jederzeit eingehalte­n bleibt.»

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20min/m. Spicher svp-nationalra­t Christian Imark tobt.

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