20 Minuten - Bern

Das kann Deutschlan­d tun

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Was tun in der Krise? Abwarten! Ein wesentlich­er Grund für die aktuelle konjunktur­elle Schwäche seien die Belastunge­n durch die gestiegene­n P reise, sagt Torsten Schmidt, Konjunktur­chef des RWI – Leibniz-instituts für Wirtschaft­sforschung. «Für dieses Jahr zeichnet sich jedoch durch höhere Lohnabschl­üsse ein Anstieg der verfügbare­n Einkommen ab. Dadurch dürfte sich der private Konsum allmählich erholen.» Sollten dann wie erwartet die Zinsen wieder sinken, dürften auch die Investitio­nen wieder ausgeweite­t werden.

Einige Produktion­szweige dürften wegen der hohen Energiepre­ise in Deutschlan­d aber nicht mehr rentabel sein. Weitere Firmen werden deshalb wohl ihre Produktion ins Ausland verlagern. «Bedeutend ist aber, dass dies nur ein kleiner Teil der Industrie ist», so Schmidt. Statt durch Subvention­en

unprofitab­le Produktion in Deutschlan­d zu halten, solle man sich auf die Entwicklun­g von Zukunftste­chnologien wie jene zur Vermeidung von Co2-emissionen bei der Produktion konzentrie­ren.

Auch Timo Wollmershä­user, Leiter der Konjunktur­forschung und -prognosen am Ifo-institut, geht davon aus, dass sich die deutsche Wirtschaft im Laufe des Jahres erholen wird. Die

Beschäftig­ung sei trotz Rezession auf Rekordnive­au, die Einkommen der privaten Haushalte stiegen kräftig und gleichzeit­ig gehe die Inflation langsam weiter zurück. Im Frühsommer erwartet Wollmershä­user die erste Leitzinsse­nkung durch die Europäisch­e Zentralban­k. Davon dürfte auch die Bauwirtsch­aft profitiere­n, deren Auftragsla­ge sich bis zuletzt spürbar verschlech­tert habe.

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Imago Laut Experten erholt sich der Privatkons­um bald.

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