20 Minuten - Bern

Riana räumt mit Appenzell-klischees auf

Die 24-Jährige beweist, dass Popsongs in Appenzelle­r Mundart funktionie­ren. Mit 20 Minuten spricht sie über den Charme ihrer Heimat.

- KATJA FÄSSLER

«Ich bin in einem ganz normalen Einfamilie­nhaus im Dorf aufgewachs­en, keine Kuh, kein Alphorn», stellt die Appenzelle­rin Riana Steinmann (24) gegenüber 20 Minuten klar. «Das einzig Typische, was ich besass, waren die Trachtenoh­rringe meiner Grossmutte­r – und die wurden bei einem Einbruch gestohlen.» Ein kleiner Riss in der ansonsten vorherrsch­enden Idylle. «In Appenzell kannst du nach draussen gehen und spazieren und es kommt dir kein einziger Mensch entgegen», so Riana.

Seit einem Jahr lebt sie nun in Winterthur. Dort sei sie viel näher dran am Geschehen und könne leichter mit anderen Musikerinn­en und Musikern in Kontakt treten. «Deheem» fühle sie sich trotzdem im Appenzell. «Ich würde nicht sagen, dass ich je das Klischee der kleinkarie­rten, engstirnig­en Appenzelle­rin erfüllt habe. Es ist aber schon so, dass wir etwas mehr Zeit zum Auftauen brauchen. Appenzelle­r vertrauen weniger schnell, es braucht mehr Zeit, um sie für sich zu gewinnen», sagt sie bestimmt. Sie sei eine stille Natur, die gern mal allein Dinge unternehme. Manchmal vielleicht etwas verkopft.

Das spiegelt sich in ihrer EP «Losloh» wider. Sie müsse alles loslassen: den Druck, die Angst, die Erwartunge­n an sich selbst und andere. Sie hatte anfangs Zweifel, ob ihr Mundartpop in der Schweizer Musikindus­trie Anklang finden würde. «Über meinen Dialekt wird oft gewitzelt. Und dann sind die Leute überrascht, wie gut er in meinem Sound funktionie­rt.» Das überzeugte auch die Zürcher Band Dabu Fantastic, mit der sie Ende 2024 auf Tour geht.

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20min/m. Scherrer ende Jahr geht Riana mit Dabu Fantastic auf Tour.

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