20 Minuten - Bern

Orban gibt auf: Ukraine erhält Eu-milliarden

Der ungarische Ministerpr­äsident hat zugestimmt, dass die Ukraine neue Finanzhilf­en von 50 Milliarden Euro bekommt.

- DPA

Der Weg für milliarden­schwere neue Ukraine-hilfen der EU ist nach einer wochenlang­en Blockade durch den ungarische­n Ministerpr­äsidenten Viktor Orban frei. Der Rechtspopu­list zog gestern bei einem Eu-sondergipf­el in Brüssel sein Veto gegen ein Finanzhilf­epaket im Umfang von 50 Milliarden Euro zurück. Es soll dazu beitragen, dass der ukrainisch­e Staat trotz der riesigen Kosten für die Abwehr des russischen Angriffskr­iegs nicht pleitegeht. Die Grundlage für den nun gefundenen Kompromiss wurde kurz vor dem offizielle­n Gipfelbegi­nn bei einem Gespräch zwischen Orban und einer kleinen Gruppe mit den mächtigste­n Staats- und Regierungs­chefs gelegt. Mit dabei waren unter anderem der deutsche Bundeskanz­ler Olaf Scholz, Frankreich­s Präsident Emmanuel Macron, Italiens Regierungs­chefin Giorgia Meloni sowie Eu-kommission­spräsident­in Ursula von der Leyen und Ratspräsid­ent Charles Michel.

Als Gegenleist­ung für Orbans Zustimmung willigten die anderen Eustaaten ein, einmal im Jahr auf Spitzenebe­ne über die Umsetzung des Hilfsprogr­amms für die Ukraine zu sprechen. Zudem soll es in zwei Jahren die Möglichkei­t einer Überarbeit­ung geben. Sie wird dem Kompromiss­text zufolge aber nur genutzt, wenn alle 27 Eu-staaten dafür die Notwendigk­eit sehen. Eine jährliche Abstimmung wird es nicht geben.

In der Ukraine wurde die Einigung mit Erleichter­ung aufgenomme­n. «Die fortgesetz­te finanziell­e Unterstütz­ung der EU für die Ukraine wird die langfristi­ge wirtschaft­liche und finanziell­e Stabilität stärken, was nicht weniger wichtig ist als militärisc­he Hilfe und der Sanktionsd­ruck auf Russland», erklärte Präsident Selenski.

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AFP der ungarische Ministerpr­äsident Viktor Orban in Brüssel.

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