Grüne: Für SUVS sollen Städte zu teuer werden
Paris verdreifacht die Parkgebühren für SUVS. In der Schweiz kämpft Links-grün für Suv-verbote oder höhere Gebühren. Die Bürgerlichen wehren sich.
Gestern beschlossen die Einwohnerinnen und Einwohner von Paris, die Parkgebühren für SUVS zu verdreifachen: Statt sechs sollen Besitzer von grossen, schweren Autos neu 18 Euro pro Stunde bezahlen. Das gilt für Besuchende von ausserhalb – Einwohnerinnen und Einwohner sowie Handwerker sind von den höheren Gebühren ausgenommen.
In der Schweiz machen SUVS fast die Hälfte aller Neuwagen aus. «Die grossen Karossen sind mit den Schweizer Städten einfach nicht kompatibel. Sie brauchen zu viel Platz, sind umweltschädlich und zu gefährlich», findet Grünen-nationalrat Michael Töngi. Seine Partei kämpft mit einer Motion dafür, dass Autos mit einem Leergewicht von über zwei Tonnen ab 2025 nicht mehr importiert werden dürfen.
Ob in den Städten oder auf nationaler Ebene: Bürgerliche wehren sich gegen ein Suv-verbot oder höhere Abgaben. SVPNationalrat Benjamin Giezendanner sagt: «Viele Menschen sind darauf angewiesen, ob Familien oder Handwerker.
Höhere Abgaben nach Gewicht machen ausserdem keinen Sinn, weil so auch Fahrer von Elektroautos zur Kasse gebeten würden.» Für Giezendanner ist klar: «Das ist linke Symbolpolitik, die niemandem hilft.»
In Basel hat der Grosse Rat indes erst vor zwei Wochen einen Vorstoss des Grünen Raphael Furrer an die Regierung überwiesen. Er verlangt, die Steuern auf SUVS deutlich zu erhöhen. Und in Zürich zeigt sich Markus Knauss von den Grünen erfreut darüber, was in Paris möglich ist. «Der Gemeinderat ist gerade an der Revision der Parkkartenverordnung. Unser Ziel ist es, die Gebühren für die blauen Zonen nach Gewicht abzustufen», sagt er. In
Bern wurden die Parkplätze letztes Jahr deutlich teurer – ohne Ausnahmeregelung für SUVS. «Anträge dafür fanden keine Mehrheit. Wir vom Grünen Bündnis Bern sind aber überzeugt, dass höhere Parkgebühren für SUVS notwendig sind und werden am Thema dranbleiben», sagt Ursina Anderegg, Co-präsidentin und Stadträtin. Auch in Bern gibt es gegen diese Pläne Widerstand von bürgerlicher Seite: «Davon halte ich gar nichts. Ein SUV braucht auch nur einen Parkplatz und ich bezweifle, dass für eine solche Regelung überhaupt die gesetzlichen Grundlagen auf nationaler Ebene bestehen», sagt Svp-nationalrat Erich Hess.