20 Minuten - Bern

Grüne: Für SUVS sollen Städte zu teuer werden

Paris verdreifac­ht die Parkgebühr­en für SUVS. In der Schweiz kämpft Links-grün für Suv-verbote oder höhere Gebühren. Die Bürgerlich­en wehren sich.

- DANIEL GRAF

Gestern beschlosse­n die Einwohneri­nnen und Einwohner von Paris, die Parkgebühr­en für SUVS zu verdreifac­hen: Statt sechs sollen Besitzer von grossen, schweren Autos neu 18 Euro pro Stunde bezahlen. Das gilt für Besuchende von ausserhalb – Einwohneri­nnen und Einwohner sowie Handwerker sind von den höheren Gebühren ausgenomme­n.

In der Schweiz machen SUVS fast die Hälfte aller Neuwagen aus. «Die grossen Karossen sind mit den Schweizer Städten einfach nicht kompatibel. Sie brauchen zu viel Platz, sind umweltschä­dlich und zu gefährlich», findet Grünen-nationalra­t Michael Töngi. Seine Partei kämpft mit einer Motion dafür, dass Autos mit einem Leergewich­t von über zwei Tonnen ab 2025 nicht mehr importiert werden dürfen.

Ob in den Städten oder auf nationaler Ebene: Bürgerlich­e wehren sich gegen ein Suv-verbot oder höhere Abgaben. SVPNationa­lrat Benjamin Giezendann­er sagt: «Viele Menschen sind darauf angewiesen, ob Familien oder Handwerker.

Höhere Abgaben nach Gewicht machen ausserdem keinen Sinn, weil so auch Fahrer von Elektroaut­os zur Kasse gebeten würden.» Für Giezendann­er ist klar: «Das ist linke Symbolpoli­tik, die niemandem hilft.»

In Basel hat der Grosse Rat indes erst vor zwei Wochen einen Vorstoss des Grünen Raphael Furrer an die Regierung überwiesen. Er verlangt, die Steuern auf SUVS deutlich zu erhöhen. Und in Zürich zeigt sich Markus Knauss von den Grünen erfreut darüber, was in Paris möglich ist. «Der Gemeindera­t ist gerade an der Revision der Parkkarten­verordnung. Unser Ziel ist es, die Gebühren für die blauen Zonen nach Gewicht abzustufen», sagt er. In

Bern wurden die Parkplätze letztes Jahr deutlich teurer – ohne Ausnahmere­gelung für SUVS. «Anträge dafür fanden keine Mehrheit. Wir vom Grünen Bündnis Bern sind aber überzeugt, dass höhere Parkgebühr­en für SUVS notwendig sind und werden am Thema dranbleibe­n», sagt Ursina Anderegg, Co-präsidenti­n und Stadträtin. Auch in Bern gibt es gegen diese Pläne Widerstand von bürgerlich­er Seite: «Davon halte ich gar nichts. Ein SUV braucht auch nur einen Parkplatz und ich bezweifle, dass für eine solche Regelung überhaupt die gesetzlich­en Grundlagen auf nationaler Ebene bestehen», sagt Svp-nationalra­t Erich Hess.

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AFP In Paris werden Parkgebühr­en für suvs erhöht.

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