Aserbaidschan schickt Nik Gugger heim
Er hätte in die aserbaidschanische Hauptstadt Baku reisen sollen, um als offizieller Wahlbeobachter die anstehenden Präsidentschaftswahlen zu beobachten und Verstösse gegen die Menschenrechte zu melden. Doch Evp-nationalrat Nik Gugger schaffte es nicht weiter als bis zum Flughafen in Baku – dort wurde er in der Nacht auf Samstag am Diplomateneingang von uniformierten Polizisten gestoppt, wie der «Blick» berichtet. Noch am
Samstagmorgen wurde auch Aussenminister Ignazio Cassis informiert. Gugger reiste für die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) nach Aserbaidschan. Der Nationalrat war bereits auf ähnlichen Missionen in Russland und Moldau.
Am Flughafen in Baku wurde Gugger jedoch gestoppt, sein Pass beschlagnahmt und seine Einreise verweigert. Die anderen Osze-beobachter und die
Schweizer Delegation wurden durchgelassen. «Dass das aserbaidschanische Regime eine Beobachtermission dermassen desavouiert, ist eine neue Stufe der Eskalation», sagte Gugger dem «Blick». Dass Gugger nicht einreisen durfte, könnte damit zusammenhängen, dass er auch Wahlbeobachter des Europarates ist – Aserbaidschan hatte vergangene Woche angekündigt, dass es keine Wahlbeobachter der Parlamentarischen Versammlung des Europarates akzeptieren würde. Gut möglich, dass der Evp-nationalrat deshalb auf einer schwarzen Liste gelandet ist.
Zudem hat sich Gugger in der Vergangenheit auch politisch im Berg-karabach-konflikt engagiert. Nachdem Gugger knapp drei Stunden am Flughafen in Baku festgehalten worden war, setzten die Polizisten ihn in ein Flugzeug nach Istanbul. Erst dort erhielt er seinen Pass zurück.