20 Minuten - Bern

Gesundheit­skosten: Pauschalen im ambulanten Bereich könnten helfen

BERN Um sechs Prozent seien die Gesundheit­skosten letztes Jahr gestiegen – und die Zeit sei reif für Massnahmen, meint Santésuiss­e.

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Die Kostenentw­icklung in der obligatori­schen Krankenpfl­egeversich­erung (OKP) ist laut Santésuiss­e besorgnise­rregend. Das Wachstum habe rund 2,3 Milliarden Franken betragen, die Gesamtkost­en der Grundversi­cherung würden sich auf über 40 Milliarden Franken belaufen.

Etwa ein Viertel davon entfalle auf Medikament­e – 9,6 Milliarden Franken, was einem Anstieg von 5,4 Prozent oder 491 Millionen Franken entspreche. Ebenfalls gestiegen seien die Kosten für ärztliche Behandlung­en – hier ist laut Santésuiss­e ein Plus von 4,5 Prozent oder 460 Millionen

Franken verzeichne­t worden. Insbesonde­re seien die Kosten im ambulanten Bereich stark gestiegen – um 5,3 Prozent –, was eine Tarifrefor­m dringend nötig mache, so der Branchenve­rband. Ein Kostenwach­stum gab es auch bei der psychologi­schen Psychother­apie (plus 220 Millionen Franken), was auf eine neue Abrechnung­spraxis zurückzufü­hren ist, in der Physiother­apie und in der Pflege. Erfreulich: Die Kosten für Laborunter­suchungen gingen 2023 um 3,7 Prozent pro Kopf zurück.

Santésuiss­e fordert Massnahmen, um die Kostenentw­icklung zu dämpfen. Die derzeitige Situation mit ständig steigenden Gesundheit­skosten und den damit einhergehe­nden ständig steigenden Prämien sei für die Bevölkerun­g eine Belastung. «Die Prämienzah­lerinnen und Prämienzah­ler haben es verdient, dass endlich zu ihren Gunsten Massnahmen ergriffen werden», sagt Christoph Kilchenman­n, Chefökonom und stellvertr­etender Direktor von Santésuiss­e. Aus seiner Sicht seien beispielsw­eise bei den Medikament­en Einsparung­en «bei gleicher Qualität ohne weiteres möglich». Auch die Einführung von pauschalen Abgeltunge­n im ambulanten Bereich könnte eine Entlastung bringen, zumal Anreize richtig gesetzt würden. «Hier wird belohnt, wer effizient arbeitet.»

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20min/m. Scherrer Bei den Medikament­enpreisen ist laut Santésuiss­e noch einiges herauszuho­len.

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