«Krieg erklärt»: Dopingdrama um 17-jährige Eisprinzessin
Der Internationale Sportgerichtshof sperrt
In Russland ist die Eiskunstläuferin Kamila Walijewa ein Megastar, seit sie im Alter von 15 Jahren bei den Olympischen Spielen 2022 für Furore sorgte. Seit letzter Woche ist aber klar: Die Goldmedaille von damals ist weg. Der Internationale Sportgerichtshof CAS sperrte Walijewa rückwirkend für vier Jahre. Russland reagierte mit Bestürzung auf das Urteil. Das
Russische Olympische Komitee (RAC) teilte mit: «Dem russischen Sport ist der Krieg erklärt worden.» Kremlsprecher Dmitri Peskow liess verlauten, die russischen Athleten würden «für uns immer Olympiasieger bleiben, egal, welche Entscheidungen, selbst ungerechte, getroffen werden». In Moskau wurde sie in den letzten Tagen auf mehreren grossen Werbebannern
mit der Botschaft «Du bist unsere Goldene!!!» aufgeschaltet.
Für Ernst König, den Direktor von Swiss Sport Integrity, hat der gesamte Fall Walijewa nur Verlierer. «Selbst diejenigen Athletinnen, die nun die Medaillen nachträglich noch erhalten, wurden um ihren grossen Moment gebracht», erklärte er 20 Minuten. Er fordert Regelanpassungen: «Es muss die Frage diskutiert werden, inwiefern überhaupt 13-, 14- oder 15-Jährige an Olympischen Spielen teilnehmen sollen.» Weiter müsse diskutiert werden, ob sich der Schutz von Minderjährigen auf dem allerhöchsten sportlichen Niveau umsetzen lasse.
Swiss Olympic sagt: «Dieser Fall erinnert daran, dass ein Mindestalter für die Olympischen Spiele und andere Elitewettkämpfe sinnvoll ist.» Die Sportwelt müsse ihr Bestes tun, um minderjährige Athleten zu schützen.