Wer hat das «stille Örtchen» erfunden?
wer war zuerst? Das ist bis heute nicht klar. Sicher ist: Erste Toiletten gab es schon lange vor Christus. Archäologische Funde in Schottland zeigen, dass es bereits vor 5000 Jahren toilettenähnliche Vorrichtungen gab. Auch in Indien soll es sie damals schon gegeben haben. Beim Volk der Sumerer im heutigen Irak war es spätestens vor 4000 Jahren so weit. In den Ruinen einiger Paläste fand man Toilettenräume mit Wasserspülung. Ähnlich hygienisch soll es im alten Ägypten und im antiken Griechenland zugegangen sein. Dass das Fortbringen von Fäkalien wichtig ist, wird sogar in der Bibel erwähnt. Dort heisst es im Alten Testament, dass man sein Geschäft auf dem Feld verrichten und seine Hinterlassenschaften verscharren sollte.
Andere Orte und Klassen, andere Toiletten
Wie heute gab es auch damals nicht die eine Toilette: Bei Grabungen an Euphrat und Tigris, in Ägypten, in Athen und im Römischen Reich wurden Aborte und Sickerschächte, Kanalanlagen zwischen Wohnhäusern und Flüssen, steinerne Klosettsitze und Nachttöpfe gefunden. Die Entdeckungen zeigen, dass etwa die alten Griechen es kunstvoll mochten. Auch im antiken Rom gab es solche Unterschiede. Während die Reichen auf richtigen Toiletten Platz nahmen, nutzten die Armen simple Nachttöpfe, die sie anschliessend in grosse Fässer leerten. Die meisten Menschen suchten damals die öffentlichen Latrinen mit 25 bis 60 Steinsitzen auf, wo man in geselliger Runde, Po an Po, Darm oder Blase entleerte.
Römische Latrinen, gute Gespräche und Parasiten:
Trennwände gab es auf den öffentlichen Latrinen nicht, dafür jede Menge gute Gespräche und leider auch Läuse, Flöhe, Zecken und Bandwürmer, wie Forschende 2016 berichteten. Nicht immer landete die Notdurft in einem Wassergraben, der Kot und Urin in der Cloaca Maxima. Oft mussten die Latrinen auch händisch ausgehoben werden. Die Fäkalien landeten dann als Dünger auf den Feldern. Über die Nahrung gelangen die darin enthaltenen Parasiten dann wieder zu den Menschen.