Diese Regeln musst du im Pissoir kennen
Ausgestellte Situation auf Pissoirs führt laut Social Media bei Männern zu Diskussionsbedarf. Ein Knigge-experte erklärt.
Grüsst man sich? Wie viel Abstand hält man voneinander? Diese Fragen stellen sich Männer beim Benutzen eines Pissoirs, sie sind immer wieder Thema in Diskussionen und auch auf Social Media. Dabei erklären User die ungeschriebenen Regeln bei der Nutzung eines Pissoirs.
Genügend Abstand halten
So gelte es beispielsweise immer, dasjenige Urinal zu verwenden, das am weitesten entfernt von der Person sei, die das Pissoir gerade verwende. Wenn niemand da sei, dann benutze man immer eine der äusseren Schüsseln, um für die nächste Person genügend Ab
stand zu gewährleisten, erklärt Tiktok-user freddyquinne.
Kein Business-talk, bitte
Der Business-talk oder das Gespräch über den letzten Streit mit der Schwiegermutter sollte, wenn möglich, nicht auf dem Pissoir geführt werden. Auch dass man sich grüsse, wenn man die Person, die schon da sei, nicht kenne, sei eher ungewöhnlich. «Miteinander sprechen oder sich grüssen tut man in
der Regel nicht, ausser man möchte in einer Art und Weise Kontakt mit der Person aufnehmen», so Knigge-experte Christoph Stokar.
Augen an die wand
Die Social-media-nutzer sind sich zudem einig: Beim Urinieren bleibt der Blick bei sich selbst, es wird nicht umhergeschaut und der Nachbar nicht inspiziert. Das bestätigt auch Stokar: «Man sollte im Pissoir nicht nach links und rechts schauen, sondern eher gegen die Wand.» Einen wirklichen «Pissoirknigge» gebe es aber nicht, so der Experte. Dass der Pissoirgang für Diskussionen und unangenehme Gefühle sorgt, erklärt sich Stokar dadurch, dass Mann sich in diesen Situationen ausgestellt und ungeschützt fühle. «Das Ganze kann man mit einer Liftfahrt vergleichen: Man ist sich nah und in einer Art gefangen in der Situation, ohne Fluchtmöglichkeiten zu haben.»
Dadurch, dass man sich im Pissoir entblösse, seien die Verhältnisse noch viel privater und ungeschützter. Man befinde sich in einer Intimität, die man nicht suche. «Dazu kommt, dass es grundsätzlich im Pissoir still ist und Geräusche dazukommen, die vielleicht irritierend sind. Das kann Befangenheit auslösen», erklärt der Knigge-experte. Im Grunde sei es aber ganz einfach, so Stokar: «Man geht rein, macht sein Geschäft und geht wieder raus.»