20 Minuten weiss, was die neue Srg-chefin alles können muss
In den nächsten Tagen wird die Stelle des Srg-generaldirektors ausgeschrieben. 20 Minuten weiss, was der oder die Neue mitbringen muss.
Ende Jahr wird Srg-generaldirektor Gilles Marchand zurücktreten – vor der gefürchteten «Halbierungsinitiative». Nun läuft die Suche nach einem Nachfolger, der das Zeug hat, die Stimmberechtigten von einem Nein zu überzeugen. Oder besser: einer Nachfolgerin. Auf der öffentlich kursierenden Shortlist sind mehrheitlich Frauen.
Demnächst schreibt die SRG die Stelle öffentlich aus, mit einem Stelleninserat, wie Sprecher Edi Estermann bestätigt – noch im Februar soll das geschehen. Es ist das erste Mal seit langem, dass die SRG einen Generaldirektor oder eine Generaldirektorin via Stelleninserat sucht. Marchand kam ohne strukturiertes Such- und Auswahlverfahren auf seinen Posten, Roger de Weck ebenso.
Die wichtigsten Anforderungen an die neue Führungsperson:
Ausgeprägtes Verständnis der
Mediensituation, mehrsprachig, Führungserfahrung im Medienbereich, Führungserfahrung in einem grösseren Unternehmen – die SRG verfügt über einen 1,5-Milliarden-franken-etat und umfasst rund 7000 Mitarbeitende. Als weiteres informelles Kriterium gilt die Deutschschweizer Herkunft. Denn die Deutschschweizer gilt es von einem Nein zu überzeugen.
Neben der Suche per Inserat wird auch ein Headhunter eingesetzt. Das entscheidet der Srg-verwaltungsrat an einer Sitzung, die diese Woche stattfindet. Bis im Juni soll eine erste Shortlist mit möglichen Kandidatinnen und Kandidaten vorliegen, bis Ende Jahr soll der oder die Neue feststehen.
Medienjournalist Nick Lüthi ist nicht sicher, ob die Inseratensuche mehr als eine Alibiübung ist. «Vielleicht will man tatsächlich alle Möglichkeiten ausschöpfen, aber vielleicht geht es der SRG auch einfach darum, das Prozedere formal korrekt und transparent abzuwickeln.» Zu den bisher meistgenannten Favoriten sagt Lüthi:
susanne wille. «Es spricht sehr viel für Susanne Wille. Sie führt eine grosse Abteilung und hat sich im Bereich Management weitergebildet. Sie ist aus ‹10vor10› bekannt und hat ein gewinnendes Auftreten.»
Ladina Heimgartner. «Auch sie wäre vom Profil her ideal: Srg-erfahrung, sogar als stellvertretende Generaldirektorin, mehrjährige Erfahrung an der Ringier-spitze.»
Nathalie wappler. Der Nachteil der heutigen stellvertretenden Generaldirektorin ist, dass sie seit fünf Jahren an der Srgspitze ist und damit bereits Altlasten von Kritik mit sich herumschleppt.