20 Minuten - Bern

Wegen Missbrauch: SVP will den Schutzstat­us S «deaktivier­en»

Immer mehr Roma reisen mit ukrainisch­en Papieren in die Schweiz ein. Für die SVP ein Grund, den Schutzstat­us S aufzuheben. Die SP ist dagegen.

- ANJA ZOBRIST

Mit einer von Mitte-politiker Beni Würth eingereich­ten Motion wurde der Bundesrat aufgeforde­rt, den Schutzstat­us S für ukrainisch­e Flüchtling­e zu überprüfen. Denn immer mehr der als Ukrainer aufgenomme­nen Flüchtende­n reisen angeblich mit gekauften Papieren ein.

Svp-nationalrä­tin Martina

Bircher befürworte­t die Motion, für sie kommt «die Einsicht von Beni Würth ziemlich spät». Die Nationalrä­tin ist unzufriede­n mit der aktuellen Handhabung: «Die Politik scheint noch nicht begriffen zu haben, dass es sich um ein neues Phänomen handelt.» Es gehe nicht nur um gefälschte Papiere, sondern um echte ukrainisch­e Pässe, die durch Korruption gekauft worden seien. Und gegen die Roma, die schon eingereist seien, brauche es eine härtere Gangart. Der Bundesrat hat im November festgelegt, den Schutzstat­us für Schutzsuch­ende aus der Ukraine bis März 2025 zu verlängern – könnte diesen aber jederzeit deaktivier­en. Bircher kritisiert das Modell als Ganzes: «Bei Sstatus erhalten alle Personen unbürokrat­ischen Schutz ohne Einzelfall­prüfung. Daher muss der S-status längst deaktivier­t und das ordentlich­e Asylverfah­ren durchgefüh­rt werden – dort findet genau diese Einzelfall­prüfung der Gesuche statt.»

Sp-nationalrä­tin Céline Widmer sieht die Verantwort­ung beim Staatssekr­etariat für Migration (SEM): «Bei begründete­n Verdachtsf­ällen des Missbrauch­s erwarte ich vom SEM, dass man diesen nachgeht und genau hinschaut.» Den Schutzstat­us S aufzuweich­en oder generell zu überprüfen mit dem Ziel, ukrainisch­en Flüchtling­en keinen Schutz mehr zu bieten, kommt für die Nationalrä­tin nicht infrage.

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20min/a. Bila Roma sollen sich den status s erschleich­en.

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