Politiker will in der Nacht Sirenen einschränken
Ständerat Mauro Poggia kann nachts nicht schlafen, weil er sich von Sirenen der Blaulichtorganisationen gestört fühlt.
Wer in der Nähe eines Spitals oder in der Stadt lebt, hört in der Nacht immer wieder mal Sirenen. Für manche ist dieses Geräusch nicht weiter problematisch, andere wiederum werden deswegen aus dem Schlaf gerissen. So geht es dem Genfer Ständerat Mauro Poggia (MCG). «Ich lebe in einer Stadt mit 200 000 Menschen», so der 65-Jährige. Er sehne sich danach, sich nach einem Arbeitstag auszuruhen. «Um 3 Uhr mitten im Schlaf von einer Ambulanzsirene geweckt zu werden, wenn die Strassen kaum befahren sind und das Blaulicht von weit weg zu sehen ist, halte ich für nicht gerechtfertigt», ärgert sich der Genfer.
«Ich schlafe leicht wieder ein, aber das ist nicht bei jedem der Fall.» Für diese Personen hat er nun eine Motion eingereicht. «Sirenen in der Nacht schaden der Gesundheit der Bevölkerung» heisst der Vorstoss, der das nächtliche Geheul einschränken will. Für den Politiker des Mouvement citoyens genevois, der in der Svp-fraktion sitzt, ist es unbestritten, dass Blaulichtorganisationen
schnell und sicher fahren müssen, sowohl für sich selbst als auch für die Bevölkerung. «Jedoch werden die Sirenen in der Nacht häufig aus reinem Automatismus eingeschaltet», sagt der Ständerat.
Für manche möge die Frage absurd erscheinen, für Anwohnende in städtischen Gebieten sei sie es nicht. «Zehntausende von schlafenden Menschen zu wecken, ist oft unnötig und immer schädlich für die Gesundheit der Bevölkerung», findet Poggia. Oft würde Blaulicht reichen.
Nicht überall kommt die Idee gut an. Für den Stadtberner Sicherheitsdirektor Reto Nause gilt es, den Vorstoss abzulehnen: «Er gefährdet die Sicherheit der Retter und der zu Rettenden!»