Italienische Skandalband soll in Aarburg auftreten
Die Black-metal-band Forgotten Tomb soll auftreten, und das sorgt für Diskussionen.
Im Line-up des Noche Oscura Festivals am Samstag in Aarburg AG figurieren Bands, die in der Vergangenheit mit Äusserungen in Interviews und mit Nähe zu rechtsextremen Bands aufgefallen sind. Unter anderem die italienische Band Forgotten Tomb. Ihr Sänger bezeichnete einst ebay als «verdammtes jüdisches Geschäft». Forgotten Tomb haben Musik beim Label Treblinka Productions CDS rausgebracht. Eine Anspielung auf das Vernichtungslager Treblinka in Polen, in dem bis zu eine Million Menschen starben. Das und zahlreiche weitere Vorwürfe sorgten für heftige Kritik.
2014 erklärte die Band in einem langen Facebook-post, es handle sich dabei um Missverständnisse und dumme Jugendsünden. Die Aussagen seien mit einem Augenzwinkern zu verstehen. Die Band wies die Nazianschuldigungen zurück und betonte, ihre Auftritte
und ihre Texte seien unpolitisch. Was stimmt: Es sind keine Texte von Forgotten Tomb bekannt, die rechtsextrem ausgelegt werden könnten.
Dennoch: Wegen der Kontroverse um die Band wurde 2022 in Köniz BE ein Konzert abgesagt. Die Meinungen in der Szene gehen auseinander. Einige
finden die Provokationen daneben. Die vorherrschende Meinung ist, dass jeweils viel Lärm um nichts gemacht werde: Die Aussagen seien lange her, es gebe in anderen Musikstilen auch problematische Äusserungen.
Die Juso aber stören sich am geplanten Auftritt. «Unsere Erwartung ist klar, dass Forgotten Tomb vom Festival am Samstag ausgeladen werden», sagt Präsident Nicola Siegrist. «Von den anderen Bands erwarten wir eine klare Positionierung gegen Rechtsextremismus.» Musigburg, wo das Konzert stattfinden soll, meint: «Wir nehmen die Vorwürfe an die Bands sehr ernst.» Man werde sich nun genauer in die Materie einarbeiten und heute bei einer Sitzung über das weitere Vorgehen entscheiden.