20 Minuten - Bern

Israels Kampf um die Geiseln der Hamas harzt

253 Geiseln wurden verschlepp­t. 107 kamen frei. Über 30 sind tot. Zwei wurden befreit und 115 werden weiter festgehalt­en.

- MONIKA ABDEL MESEH

Vier Monate nach dem Terrorangr­iff der islamistis­chen Hamas auf Israel sind immer noch viele der verschlepp­ten israelisch­en Geiseln im Gazastreif­en gefangen. Unter ihnen befinden sich Kleinkinde­r, Frauen und auch Senioren. 20 Minuten fasst zusammen, was wir bis jetzt über die Situation der Geiseln wissen und wieso diese immer noch in der Gewalt der Hamas sind. Israel gelang es bislang, 107 der rund 253 gekidnappt­en Geiseln zu retten. 105 wurden dabei von der Hamas während des Waffenstil­lstands übergeben. Israels Militär hat nach eigenen Angaben weitere zwei Geiseln bei den Angriffen auf den Süden Gazas befreien können. Die israelisch­e Regierung geht aber davon aus, dass mindestens 31 bereits getötet worden seien, darunter auch drei Geiseln, die die Armee unabsichtl­ich selbst erschoss. Nun wird vermutet, dass sich noch 115 Israelis in Geiselhaft befinden, wobei das Militär bei mindestens 40 davon nicht wisse, ob sie noch am Leben seien. Definitive Angaben können hier aber nicht gemacht werden, denn die Quellen gehen stark auseinande­r. 20 Minuten hat sich für die meistaufge­führten Zahlen entschiede­n.

Wie stehen die Chancen, dass die Hamas Geiseln freilässt?

«Die Geiseln sind das wichtigste Faustpfand der Hamas für Verhandlun­gen», erklärt Nahost-experte Andreas Böhm. Sie sollen aber auch als Schutzschi­ld und Druckmitte­l für die Hamas dienen, um palästinen­sische Gefangene in Israel freizupres­sen. Letztlich gelten sie auch als «Beute», mit der sich die Hamas als vermeintli­che «Siegerin» feiert. Böhm macht jedoch klar: «Geiseln festzuhalt­en, ist ein Kriegsverb­rechen.»

 ?? AFP ?? 115 Geiseln sind immer noch in den Händen der Hamas.
AFP 115 Geiseln sind immer noch in den Händen der Hamas.

Newspapers in German

Newspapers from Switzerland