«Ich zweifelte»: Xhemaili dachte ans Aufhören
Riola Xhemaili trainiert mit der Frauennati in Spanien und spricht über schwierige Zeiten.
Riola Xhemaili kann wieder lachen. Die 20-Jährige ist in Estepona, Spanien, wo sie mit der Frauennati ein erstes Trainingslager unter der neuen Trainerin Pia Sundhage absolviert. Sie schwärmt vom Sonnenschein, dem blauen Himmel – und von Wolfsburg. Für den deutschen Topclub spielt sie seit Sommer, Xhemaili kämpft um einen Stammplatz. Die Wolfsburger haben jedoch einen klaren Plan mit der Schweizerin und sehen in ihr ein Versprechen für die Zukunft. Xhemaili: «Wolfsburg erinnert mich immer daran, was ich erreichen kann.»
Dass Xhemaili nun wieder lachen kann, ist nicht selbstverständlich. Mit Ex-natitrainerin Inka Grings hatte sie Differenzen. Für die Frauenwm letzten Sommer strich Grings das Talent aus dem Kader. Als Grund gab die Deutsche damals physische Mängel und fehlende Spielpraxis an. Xhemaili konnte es nicht fassen. «Das letzte Jahr war wirklich sche***e», sagt sie zu 20 Minuten. «Mir ging es nicht gut. Ich zweifelte am Fussball, ich zweifelte an meinen Fähigkeiten. Und das jeden Tag.» Sie habe manchmal nicht gewusst, ob sie noch weiter Fussball spielen wolle. «Es gab Momente, in denen ich wirklich keine Lust mehr hatte und mich fragte: ‹Macht mich der Fussball wirklich aus?›»
Nach dem WM-AUS ging sie sofort zu ihrem neuen Verein, dem VFL Wolfsburg. Und da merkte sie bei den ersten Trainings in Norddeutschland: «Doch, ich kann kicken, ich bin gut.» Ihr wurde bewusst: «Wenn das nicht so wäre, hätte mich Wolfsburg nicht gewollt, und ich würde bei irgendeinem Gurkenteam spielen.» Xhemaili arbeitete in der Folge hart. Ihr gefällt es, dass sie in Wolfsburg um jede Einsatzminute
kämpfen muss. «Auch ist es toll, dass ich um Titel spiele.» Doch zunächst steht die Frauennati an. Während des Trainingslagers trifft die Schweiz zweimal in einem Freundschaftsspiel auf Polen.