Baba Academy unter Beschuss
An Berner Schulen führt die Baba Academy den Workshop «Stop Hate Speech» durch. Die Academy ging aus dem Onlinemagazin «Baba News» hervor, wie die «Berner Zeitung» (BZ) berichtete. Das Magazin sah sich kürzlich mit der Kritik konfrontiert, die Hamas-attacke vom 7.Oktober 2023 in einer Diskussion zum Nahostkonflikt praktisch nicht erwähnt zu haben. Jetzt teilte es auch einen Song des Schweizer Rappers Enki D. Snake, den Fachstellen als antisemitisch einstufen, auf Insta.
Das sorgt beim Schweizerischen Israelitischen Gemeindebund für Kritik: «Jeder hätte verstanden, dass dieser Rap offensichtliche antisemitische Passagen enthält – dafür muss man kein Kenner sein», so Generalsekretär Jonathan Kreutner. «Das ist hochgradig unverantwortlich.» «Baba News» beantwortete eine Anfrage zum Video nicht. Gegenüber der BZ nahm die Gründerin, Albina Muhtari, aber Stellung zu den Workshops. Diese besorgten einen Vater so sehr, dass er bei der Schulleitung Bedenken äusserte, dass seinen Kindern antisemitische Inhalte vermittelt würden. «Der durch nichts belegte Vorwurf ist ein Ehrverletzungsdelikt», so Muhtari zur BZ. «Baba News» prüfe eine Strafanzeige gegen den Vater.
Bei der Stadt Bern hiess es: «Falls ‹Baba News› antisemitische Inhalte repostet, wird es sich kritische Fragen gefallen lassen müssen.» Grünen-nationalrätin Christine Badertscher findet es «schwierig». «Baba News» sei derzeit nicht der ideale Absender für Anti-hatespeech-kurse. «Die Schule müsste jetzt schauen, ob es nicht einen anderen Anbieter gibt.»