«Ich bin inmitten eines riesigen Hypes und geniesse jeden Moment»
ESTEPONA Der Frauenfussball wird immer grösser. Und mittendrin befindet sich: Naticaptain Lia Wälti.
Der Frauenfussball wächst. Zuletzt gab es mit Racheal Kundananji einen neuen Rekordtransfer. Generell wurde im letzten Jahr so viel Geld ausgegeben für Spielerinnen wie noch nie. Das zeigt ein aktueller Fifa-bericht. Das merken auch die Natispielerinnen wie Nadine Riesen und Alayah Pilgrim. Bis Sommer arbeitete Riesen als Tagesbetreuerin in einer Tagesschule. Pilgrim baute sich ein Standbein als Influencerin auf. Mit ihren Wechseln zu Frankfurt (Riesen) und Rom (Pilgrim) können sie nun vom Fussball leben. Riesen: «Ich wohne erstmals allein in einer Wohnung, das ist sehr cool.»
Was auch zeigt, wie der Frauenfussball boomt, sind die Zuschauerzahlen – besonders in England. Erst vergangenes Wochenende gab es im englischen Fussball einen neuen Rekord. 60 160 Fans sahen im Emirates Stadium den Arsenal-sieg über Manchester United (3:1). Mittendrin: Naticaptain Lia Wälti. «Ich bin inmitten eines riesigen Hypes und geniesse jeden Moment.» Das bedeute aber auch Veränderungen: «Wir sind nicht mehr so nahbar, da wir durch immer mehr Securityleute geschützt werden», erklärt der Natistar. Und: «60 000 Fans kann man einfach nicht gerecht werden bei Autogrammwünschen.»
In der Schweiz können die Clubs noch nicht mit ähnlichen Zuschauerzahlen auftrumpfen, aber der Hype ist auch hierzulande spürbar: Innerhalb von zwei Jahren ist die Zahl der lizenzierten Mädchen und Frauen in der Schweiz von 31 400 auf über 41 100 angestiegen – das sind mehr als 30 Prozent. Rechtzeitig zur Heim-em im kommenden Jahr, die für eine weitere Euphorie in der Schweiz sorgen soll.