So blutig ist der Bandenkrieg bereits
Die Fussballnati logiert im Sommer für die Europameisterschaft in Stuttgart. Die Stadt wird allerdings von Gangkriminalität heimgesucht: Zwei verfeindete Gruppierungen bekämpfen sich, es kommt zu Schusswechseln auf offener Strasse.
wer bekriegt sich?
Nach Angaben der Polizei sind im Kern der rivalisierenden Banden von Stuttgart rund 500 vorwiegend junge Männer zwischen 18 und 28 Jahren involviert. Die meisten hätten einen Migrationshintergrund und stammten aus bildungsfernen Milieus. Eine der Gruppen sei im Stuttgarter Stadtteil Göppingen zu Hause, die andere in der nahegelegenen Stadt Esslingen.
wie lange schon?
Der «blutige Krieg» dauert gemäss der «Tagesschau» schon rund zwei Jahre. Den Höhepunkt bildete ein Angriff im Juni 2023. Damals warf ein junger Mann eine Handgranate auf eine Trauergemeinde, die sich wegen des Todes eines Gangmitglieds zusammenfand. 15 Menschen wurden verletzt,
teilweise schwer. Laut ZDF gehen die Ermittler davon aus, dass es eine Mutprobe war, um in der Bandenhierarchie aufzusteigen.
wieso bekämpfen sie sich?
Der Ursprung des Bandenkriegs ist weiterhin unklar. In den letzten zwei Jahren hat es laut der Polizei aber eine rasante Entwicklung gegeben. Andreas Stenger, Chef des Landeskriminalamts Baden-württemberg, sagte gegenüber dem
SWR: «Ein Grossteil steht dem Milieu der Gangster-rap-szene nahe.» Er spricht von «Crime as a Lifestyle», also Kriminalität als Lebensstil.
wer sind die Rapper?
Aus Polizeikreisen heisst es laut «Tagesschau», dass die Musiker Eska und Dardan den verfeindeten Gruppierungen zugerechnet werden. In ihren Videos sind teils Gangmitglieder zu sehen, die in Schiessereien oder Drogendeals verwickelt waren und auch deswegen verurteilt wurden.
was sagt die Polizei?
Für die Allgemeinheit sehe die Polizei aber keine akute Gefährdung, so Stenger an einer Pressekonferenz. «Primär handelt es sich um eine interne Auseinandersetzung zwischen den beiden genannten Gruppierungen.» Angriffe auf Personen ausserhalb der Gruppenstrukturen konnten bislang nicht festgestellt werden.