20 Minuten - Bern

Mitte will «Schutzstat­us-tourismus» vorbeugen

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Der Schutzstat­us S für Ukrainerin­nen und Ukrainer soll massiv verschärft werden. Das fordern Mitte-ständerat Benedikt Würth und Mitte-nationalra­t Nicolò Paganini in gleichlaut­enden Vorstössen. So soll einer Person dieser Status aberkannt werden, wenn sie für eine bestimmte Dauer ins Ausland reist – etwa 14 Tage, wie die Politiker vorschlage­n. Auch wenn die Schutz suchende Person Rückkehrhi­lfe bezogen hat oder der Schutzstat­us missbräuch­lich erlangt wurde, soll sie ihren Schutzstat­us verlieren. So wolle man dem «Schutzstat­ustourismu­s» vorbeugen.

Wie oft Personen Rückkehrhi­lfe beziehen würden, um dann später doch wieder in der Schweiz aufzutauch­en, dazu habe Paganini keine absoluten Zahlen – dafür aber Rückmeldun­gen, insbesonde­re von Vollzugsve­rantwortli­chen im Kanton St.gallen: «Dabei wird auch von Reisen in die Ukraine für Arztbesuch­e, kosmetisch­e Behandlung­en oder den Einkauf von günstigere­n Medikament­en gesprochen», so Paganini. «Solche Fälle sind doch Indizien dafür, dass diese Personen nicht wirklich schutzbedü­rftig sind.»

Die beiden Vorstösse wurden auch von Vertretern der SVP und FDP mitunterze­ichnet: Unterstütz­ung erhält die Mitte etwa von Svp-nationalra­t Andreas Glarner, SVPStänder­ätin Esther Friedli und Fdp-ständerat Damian Müller. Sp-nationalrä­tin Nina Schläfli hält von den Vorstössen dagegen nichts: «Aus meiner Sicht sind die vorgeschla­genen Anpassunge­n nicht nötig, weil bereits heute ein aktiver Schutzstat­us nur in einem Land erteilt werden kann und es auch schon Widerrufsg­ründe gibt – zum Beispiel im Missbrauch­sfall.»

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