Muss man arbeiten, um zu leben?
«DO NOT EXPECT TOO MUCH FROM THE END OF THE WORLD» In dieser satirischen Komödie geht es um zwei Angelas in Bukarest. Eine lebt während der 1980er-jahre, die andere in diesen Tagen. Beide verbringen viel Zeit damit, durch die Stadt zu fahren. In den 80ern ist Angela (Dorina Lazar) eine Taxifahrerin, die versucht, unter dem erdrückenden Regime von Diktator Nicolae Ceausescu über die Runden zu kommen. Sie ist eindeutig eine der wenigen Frauen, die zu dieser Zeit einen solchen Beruf ausüben. In der modernen Geschichte arbeitet Angela (Ilinca Manolache) als Produktionsassistentin für eine Firma, die sich auf Werbung und Unternehmensvideos spezialisiert hat, und erledigt stundenlang das, was man ihr aufträgt. Ihre Lebenswege ähneln sich, ebenso wie die Tatsache, dass sie mit einem mächtigen Patriarchat zu kämpfen haben: Sei es der Kommunismus in den 80er-jahren oder seien es die heutigen Unternehmen und die orthodoxe Kirche. Aber es gibt auch einen entscheidenden Unterschied: Die heutige Angela ist freimütiger, sie schimpft mit ihren Chefs, wenn sie zu weit gehen. Oder sie dreht unter dem Pseudonym Bobita anzügliche satirische Videos, wobei sie einen Filter von Andrew Tate verwendet, um ihre Identität zu verschleiern. «Variety» schrieb in seiner Kritik, der Film sei «eine schillernde Leistung der Gesellschaftskritik», die den absurden, verinnerlichten Trugschluss aufdeckt, dass man arbeiten müsse, um zu leben. Obwohl die Arbeit – also der Alltagstrott – unser aller Tod sein werde. 100%