20 Minuten - Bern

Muss man arbeiten, um zu leben?

- LAV

«DO NOT EXPECT TOO MUCH FROM THE END OF THE WORLD» In dieser satirische­n Komödie geht es um zwei Angelas in Bukarest. Eine lebt während der 1980er-jahre, die andere in diesen Tagen. Beide verbringen viel Zeit damit, durch die Stadt zu fahren. In den 80ern ist Angela (Dorina Lazar) eine Taxifahrer­in, die versucht, unter dem erdrückend­en Regime von Diktator Nicolae Ceausescu über die Runden zu kommen. Sie ist eindeutig eine der wenigen Frauen, die zu dieser Zeit einen solchen Beruf ausüben. In der modernen Geschichte arbeitet Angela (Ilinca Manolache) als Produktion­sassistent­in für eine Firma, die sich auf Werbung und Unternehme­nsvideos spezialisi­ert hat, und erledigt stundenlan­g das, was man ihr aufträgt. Ihre Lebenswege ähneln sich, ebenso wie die Tatsache, dass sie mit einem mächtigen Patriarcha­t zu kämpfen haben: Sei es der Kommunismu­s in den 80er-jahren oder seien es die heutigen Unternehme­n und die orthodoxe Kirche. Aber es gibt auch einen entscheide­nden Unterschie­d: Die heutige Angela ist freimütige­r, sie schimpft mit ihren Chefs, wenn sie zu weit gehen. Oder sie dreht unter dem Pseudonym Bobita anzügliche satirische Videos, wobei sie einen Filter von Andrew Tate verwendet, um ihre Identität zu verschleie­rn. «Variety» schrieb in seiner Kritik, der Film sei «eine schillernd­e Leistung der Gesellscha­ftskritik», die den absurden, verinnerli­chten Trugschlus­s aufdeckt, dass man arbeiten müsse, um zu leben. Obwohl die Arbeit – also der Alltagstro­tt – unser aller Tod sein werde. 100%

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4 Proof Film Die beiden Angelas (Dorina Lazar und Ilinca Manolache) unterhalte­n sich.

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