«Remigration»-video: Svp-politiker erzürnt sogar die eigene Partei
SVP-MANN Patrick Aschwanden posiert in einem Video vor einem Plakat mit der Forderung nach «Remigration». Nicht nur Gegner distanzieren sich.
Nebliger Hintergrund, verschränkte Arme, deutliche Worte – und im Hintergrund ein Plakat mit der Aufschrift: «Wir fordern Remigration. Nein zum Bundesasylzentrum». Das Video, das das Aktionsbündnis Urkantone vor einigen Wochen auf Instagram hochgeladen hat, wirft hohe Wellen. Der Grund: Der zweite Herr, der da mit verschränkten Armen steht, ist Patrick Aschwanden, Mitglied der Svp-ortspartei und gewählter Gemeinderat.
Die Juso Schwyz haben mit einem offenen Brief reagiert. «Die SVP Schwyz macht mir sehr viel Angst», sagt die Vorsitzende Nathalie Ruoss. «Wir müssen aufpassen, dass solche rechtsextremen Narrative nicht normalisiert werden. Remigration zu fordern ist eine völlig übertriebene Reaktion, die SVP verhält sich so, als ginge die ganze Schweiz wegen des Bundesasylzentrums unter.»
Auch Roman Bürgi, Schwyzer Svp-nationalrat, distanziert sich «in aller Form» vom Video und den Aussagen: «Wir wussten nichts von diesem Video und bei unserem Anlass zum Bundesasylzentrum wurde nie über Remigration gesprochen», sagt er. Den Juso gehe es nur darum, die SVP in ein schlechtes Licht zu rücken.
Aschwanden, der im Video auftritt, wird auch von oberster Stelle scharf kritisiert: «Den Begriff ‹Remigration› verwende ich nicht und er hat keinen Platz in unserem Programm», sagt der designierte Svppräsident Marcel Dettling, der ebenfalls aus dem Kanton
Schwyz stammt. «Das Parteilogo im entsprechenden Video wurde ohne Bewilligung gebraucht, davon distanziere ich mich.»
Die SVP setze sich für eine tiefere Zuwanderung, die konsequente Ausweisung von kriminellen
Ausländern und eine Kontrolle der Landesgrenzen ein. «In diesem Kontext setze ich mich aktiv gegen das geplante Bundesasylzentrum in meinem Heimatkanton ein. Die SVP wird sich wie bisher nicht an ausländischen Parteien und
deren Begrifflichkeiten orientieren, wenn ich zum Präsidenten gewählt werde», so Dettling weiter. Auch Kontakte mit entsprechenden Exponenten solcher Parteien fänden zumindest auf offizieller Ebene keine statt.