20 Minuten - Bern

Humanitäre Hilfe geht, Stärkung der Hamas nicht

- SLA/PIR

Jüngst stellte Innenminis­ter Beat Jans (SP) den Gesetzesen­twurf zum Hamas-verbot vor. Wer die Terrororga­nisation oder verwandte Gruppierun­gen unterstütz­t, kann mit bis zu zehn Jahren Freiheitss­trafe bestraft werden. Was das für Unterstütz­er Palästinas sowie Leute wie Alt-grünen-nationalra­t Geri Müller, die Kontakte mit der Hamas pflegen, bedeutet, erklärte das Bundesamt für Polizei (Fedpol) gegenüber 20 Minuten.

«Selbstvers­tändlich darf man weiterhin Hilfe an die palästinen­sischen Gebiete und dort tätige Organisati­onen leisten», stellt der Cokommunik­ationsleit­er Christoph

Gnägi klar. Auch die humanitäre Hilfe sei weiterhin möglich. «Zentrales Kriterium ist somit, ob jemand durch sein Handeln oder durch Kontakte der Hamas hilft und die Organisati­on stärkt – dann unterstütz­t diese Person die Hamas in rechtswidr­iger und damit strafbarer Weise», betont Gnägi. Wo genau die Grenze der Strafbarke­it zu liegen kommt, wird sich in der Umsetzung des Gesetzes noch klären.

Jemand, der mit der Hamas Kontakte pflegte, ist der Alt-grünen-nationalra­t und Präsident der Gesellscha­ft Schweiz-palästina, Geri Müller. 2012 empfing Müller den Hamas-sprecher Mushir al-masri und die Hamas-abgeordnet­en Khamis al-najjar und Sayyid Abu Musamih im Bundeshaus­restaurant und posierte mit ihnen für ein Foto. Ihre Namen tauchten in den letzten Monaten auch im Zusammenha­ng mit dem aktuellen Konflikt auf: Gemäss Aussagen der IDF sind in der Nähe von al-masris Haus in einem Auto mehrere Waffen gefunden worden. Al-najjar soll Ende Dezember bei einem israelisch­en Luftangrif­f auf Chan Younis getötet worden sein. Auch seine Frau, zwei seiner Kinder und ein Enkelkind sollen dabei gestorben sein. Wie es um Sayyid Abu Musamih steht, ist nicht bekannt.

 ?? AFP ?? Kontakt mit der hamas ist bald strafbar.
AFP Kontakt mit der hamas ist bald strafbar.

Newspapers in German

Newspapers from Switzerland