Er nannte sich im Video «Ahmed der Schlächter»
Vor der Messerattacke am Samstag nahm der 15-jährige Angreifer ein Video auf, das in den sozialen Medien kursiert.
Er bekannte sich vor der Tat zur Terrororganisation Islamischer Staat (IS) und rief zu Angriffen gegen Juden und «Ungläubige» auf: Ein Video des mutmasslichen Messerstechers, der am Samstagabend einen orthodoxen Juden in Zürich lebensbedrohlich verletzte, kursiert online. Darin sieht man den 15-Jährigen, der sich selbst als «Ahmed der Schlächter, Soldat des Kalifats» betitelt. Auf Hocharabisch liest er einen Text vor. Neben einem Bekenntnis zum IS und einem Treuegelöbnis an den derzeitigen Kalifen spricht der Jugendliche im rund vierminütigen Video über einen Angriff auf eine Synagoge mit dem Ziel, möglichst viele Jüdinnen und Juden zu töten. Ebenfalls fordert er andere zu Attacken auf. Im zweiten Teil des Videos wendet er sich an seine Familie, die er als «Abtrünnige des Glaubens» betitelt. Sie sollen zum Glauben zurückkehren, sagt er, sonst kämen sie in die Hölle. Laut der «Site Intelligence Group» hat ein Pro-is-kanal das Video verbreitet. Der Onlineplattform liegen auch nichtverifizierte Tonaufnahmen vor, in denen man die Attacke hören soll – es sind darin Schreie zu hören.
An einer Pressekonferenz bestätigte der Sicherheitsdirektor Mario Fehr, dass das Video authentisch ist. Es werde derzeit untersucht, ob der Jugendliche allein handelte und wie er radikalisiert wurde. Fehr verurteilte die Tat auf das Schärfste: «Es ist ein widerlicher und feiger Terrorakt.» Laut der Oberjugendanwaltschaft befindet sich der Schweizer mit tunesischen Wurzeln in U-haft. Gemäss Fehr wurde er im Dezember 2011 eingebürgert.
Vor der Pressekonferenz sorgte die Messerattacke für einen Eklat im Zürcher Kantonsrat. Nachdem Jacqueline Fehr im Namen des Regierungsrats eine Stellungnahme gegen Hass und Hetze, Antisemitismus und Rassismus verlesen hatte, hielt die SVP eine Fraktionserklärung. Darin machte sie die Ratslinke für den Angriff verantwortlich. Daraufhin verliessen Grüne, SP und AL aus Protest den Saal.