20 Minuten - Bern

Gesundheit­skosten: Weitere Initiative­n mit guten Chancen

Nach dem Ja zur 13. Rente könnte die Linke am 9. Juni einen weiteren Sieg verbuchen: Ihre Prämienent­lastungsin­itiative startet mit hoher Zustimmung.

- CLAUDIA BLUMER

Darum geht es am 9. Juni

Zwei Initiative­n zum Thema Gesundheit­skosten kommen zur Abstimmung. Die Kostenbrem­seinitiati­ve der Mitte verlangt, dass Bund und Kantone Massnahmen ergreifen, wenn die Gesundheit­skosten über ein Fünftel stärker steigen als die Löhne. Die Prämienent­lastungsin­itiative der SP verlangt, dass jeder Prämienzah­ler

höchstens zehn Prozent seines Einkommens für die Grundversi­cherung aufwenden muss.

was würde das bedeuten?

Bei der Mitte-initiative müssten Parlament, Bundesrat und Kantone entscheide­n, wo gespart wird. Die Sp-initiative hingegen ist konkret: Die Prämienlas­t pro Haushalt würde bei zehn Prozent des Einkommens

plafoniert. Weil die Prämienver­billigung je nach Kanton unterschie­dlich ausgestalt­et ist, zahlen Leute zum Teil mehr als zehn Prozent.

was kosten diese Initiative­n?

Die Mitte-initiative hat keine direkten Kostenfolg­en. Sie gibt der Politik einen Sparauftra­g. Die Prämienent­lastungsin­itiative hingegen würde laut Bund pro Jahr 6,5 Milliarden Franken Mehrkosten verursache­n, Tendenz steigend.»

welche Chancen haben die Initiative­n?

Die Umfrage des Forschungs­instituts

Leewas von 20 Minuten und Tamedia zeigt, dass beide Initiative­n gute Chancen haben. Die Mitte-initiative wird von 72 Prozent unterstütz­t – in allen Lagern von links bis rechts. Die Sp-initiative hat derzeit 64 Prozent Zustimmung. Politologe Fabio Wasserfall­en, mitverantw­ortlich für die Umfrage, ist aber vorsichtig. «Das Stimmungsb­ild ist wegen eines relativ hohen Anteils Unentschlo­ssener noch unklar. 15 Prozent machen keine Angabe, das sind eher viele.»

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