20 Minuten - Bern

«Ich bin für eine Verschärfu­ng des Jugendstra­frechts»

-

ZÜRICH Im Fall des 15-Jährigen, der in Zürich einen Juden attackiert und verletzt hatte, sprach der Zürcher Regierungs­präsident und Sicherheit­sdirektor Mario Fehr von «Terror». Weiter sagte er, dass es aufgrund des tiefen Alters des Täters sicher noch «eine Debatte ums Jugendstra­frecht» geben werde. Trotz der Grausamkei­t der Tat fällt diese unter das Jugendstra­frecht. Den Täter erwartet eine Freiheitss­trafe von maximal einem Jahr, dazu können Therapie oder Unterbring­ung angeordnet werden. «Ich bin klar für eine Verschärfu­ng des Jugendstra­frechts. Weil es diesem Fall hier in keiner Weise gerecht wird», sagte Fehr zu 20 Minuten. Gegenüber der NZZ ging er sogar einen Schritt weiter: Der Täter habe in der Schweiz nichts mehr verloren, er begrüsse deshalb den Entzug des Schweizer Passes.

Laut Nationalrä­tin und Gemeinderä­tin Martina Bircher (SVP) zeigt der Fall des 15-Jährigen, dass noch andere harte Massnahmen notwendig seien. «Mit dem aktuellen Jugendstra­frecht und den Jugendmass­nahmen

stossen die Behörden heute schnell an Grenzen.» Der gesetzlich­e Rahmen müsse geändert werden, damit Gerichte genau bei solchen Straftaten auch strengere Urteile ausspreche­n könnten. Härtere Strafen seien besonders für das Opfer und dessen Familie wichtig. «Betroffene fühlen sich verhöhnt, wenn der Täter schon nach wenigen Monaten wieder auf freiem Fuss ist.»

Nationalrä­tin Sibel Arslan (Grüne) lehnt eine Verschärfu­ng

ab: «Natürlich müssen wir Jugendlich­en zeigen, dass Straftaten nicht tolerierba­r sind, aber dies mit Verschärfu­ng der Massnahmen machen zu wollen, ist der falsche Weg. Wir müssen auf die Vorarbeit setzen, sodass es gar nicht zu solchen tragischen Fällen kommt.» Übermässig hohe Strafmassn­ahmen schadeten den Jugendlich­en und der Gesellscha­ft mehr, als sie helfen. «Durch lange Strafen wird den Jugendlich­en viel verbaut.»

 ?? 20min/ct ?? es war «Terror»: sicherheit­sdirektor Mario Fehr.
20min/ct es war «Terror»: sicherheit­sdirektor Mario Fehr.

Newspapers in German

Newspapers from Switzerland