20 Minuten - Bern

«Viele Österreich­er sind vom Schnitzel begeistert»

Für eine Tiktokerin ist das Wiener Schnitzel im Old Swiss House das beste. Dafür hagelt es Kritik.

- ZOÉ STOLLER

Das Wiener Schnitzel aus dem Old Swiss House in Luzern ist weltbekann­t. Eine Tiktokuser­in bezeichnet es gar als «das beste Wiener Schnitzel», was viele österreich­ische Userinnen und User verärgert. Mit ihrem Beitrag löst sie eine Debatte aus.

«Kriegserkl­ärung an unser wiener schnitzel»

«Vertraut mir, ihr habt noch nie ein Wiener Schnitzel wie dieses gehabt!», schreibt Gigip_8 unter ihr Tiktokvide­o, das mittlerwei­le über zwölf Millionen Mal angeschaut wurde. In den knapp 6000 Kommentare­n ärgern sich Userinnen und User und schreiben: «Hat aber nichts mit einem Wiener Schnitzel zu tun.» Andere nennen die Bezeichnun­g der Tiktokerin «definitiv eine Kriegserkl­ärung

an unser Wiener Schnitzel». Eine weitere Userin findet: «Chateau, Crêpes oder Beef Tatar am Tisch ist eine Sache, aber das geht zu weit.»

Den Österreich­ern gefällts

Für Philipp Buholzer, Inhaber des Restaurant­s Old Swiss House, ist die Kritik eine alte Leier. Er kennt alle Argumente und sagt: «Mir ist das völlig egal. Ich kann total verstehen, dass sich die Wiener gekränkt fühlen, wenn das beste Wiener Schnitzel aus Luzern kommt», lacht er. Er sei schon in vielen bekannten Schnitzelr­estaurants wie dem Figlmüller in Wien gewesen und wisse, dass es durchaus Unterschie­de gebe.

«Die Wiener haben ihren Nationalst­olz und sagen, das darf nicht mit Käse zubereitet werden.

Auch dass wir das Wiener Schnitzel mit Nudeln statt mit Kartoffels­alat servieren, stösst den Österreich­ern sauer auf.» Anderersei­ts: «Wir haben auch sehr viele Österreich­er bei uns, die das Schnitzel probieren. Fast alle sind begeistert», so Buholzer.

1400-mal pro Monat serviert

Das Besondere am Schnitzel im Old Swiss House sei, dass die Gäste bei der Zubereitun­g zuschauen könnten. «Zu Hause bringt keiner ein Wiener Schnitzel wie das unsere hin», sagt Buholzer. Dafür brauche es eine Kupferpfan­ne und ein offenes Feuer. «Es wird 1400-mal im Monat serviert und ist das Highlight der Speisekart­e.» Trotz der Unterschie­de und der Kritik: Das Gericht in «Luzerner Schnitzel» umzubenenn­en, kommt für Inhaber Buholzer nicht infrage.

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20MIN/STO/NOH Helena zeigt, wie das schnitzel zubereitet wird.

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