Datenverkehr: 95% laufen durch Unterseekabel
Fast der gesamte Datenverkehr im Internet und auch die Telekommunikation – je nach Quelle 95 bis 99 Prozent – läuft über in den Weltmeeren versenkte Kabel. Mindestens 529 solche Kabel liegen derzeit am Meeresgrund, ihre Anzahl steigt schnell: Seit dem letzten Jahr sind sieben neue Kabel hinzugekommen. Sie sind armoder sogar oberschenkeldick, da die eigentlichen Datenkabel – früher aus Kupfer, heute aus Glasfaser – durch mehrere Schichten vor dem hohen Wasserdruck, der Korrosion, mechanischen Belastungen und dem Anknabbern durch Tiere geschützt werden.
Die Verlegung selbst erfolgt von speziellen Schiffen aus, den sogenannten Kabellegern. Vorab analysieren Fachleute Kartierungen des Meeresbodens, um Hindernisse wie unterseeische Berge und Riffe oder bereits verlegte Kabel zu identifizieren. Auch Umwelt- und Sicherheitsaspekte werden berücksichtigt, genauso wie Schiffsrouten und Fischereiaktivitäten. Auf diese Weise wird auch die genaue Länge eines Kabels bestimmt.
In Gewässern mit einer Tiefe von mehr als 2000 Metern werden die Kabel einfach auf dem Meeresboden abgelegt. Dies, so die Us-wetter- und Ozeanografie-behörde, weil die Kabel in solchen Tiefen weniger anfällig für potenziell schädliche Wechselwirkungen mit Meereslebewesen sind. In geringeren Tiefen und Küstennähe würden die Kabel in der Regel 0,6 bis 1,5 Meter unter dem Boden verlegt. Dies geschieht in der Regel mithilfe eines Wasserstrahlpflugs, der entlang der gewünschten Kabeltrasse gezogen wird.
Seekabel lassen sich im Ernstfall reparieren. In einigen Fällen können Taucher eingesetzt werden, die das beschädigte Kabel reparieren, wobei Trockenkammern verwendet werden können. Alternativ wird das Kabel vor und nach der beschädigten Stelle durchtrennt, und die noch intakten Enden des Kabels werden aus dem Wasser gezogen. Dann werden die Glasoder Kupferfasern mit einem neuen Kabelsegment verbunden, bevor das reparierte Kabel wieder auf den Meeresgrund abgesenkt wird.